Merkwürdig, in diesen Tagen habe ich das Gefühl schon bald etwas schmerzlich vermissen zu müssen. Silverstone, Cosworth, M-Sport, Britanien in Reinkultur, alles hinter einer großen dunklen Mauer verschwunden. Schrecklich. Soweit wird es natürlich nicht kommen. Dafür sorgt seit 1993 Lord March mit seinem Goodwood Festival of Speed. Der aus alter Familientradition, motorsportbegeisterte Adelige aus dem südenglischen Westhampnett, bittet Gleichgesinnte zur wohl größten Gartenparty der Welt. In diesem Jahr werden trotz der eher bescheidenen Wetterprognosen 200.000 Motorsport Enthusiasten unterschiedlichster Couleur erwartet. Hier hat Tradition noch wirklich eine Bedeutung. Schon Lord March’s Vater, der ehrwürdige Frederick Charles Gordon-Lennox, 9. Duke of Richmond, 9. Duke of Lennox, 4. Duke of Gordon – das musste jetzt mal sein – fuhr hier seine selbstkonstruierten Rennwagen hinterm Haus zur Probe. Auf der knapp zwei Kilometer langen Bergrennstrecke, mit neun teils anspruchsvollen Kurven, tummeln sich heute echte Rennwagenfahrer in ihren Boliden oder Fahrer, die sich dafür halten. Insgesamt darf man dieses sehr britische Gesellschaftsereignis wohl als grundehrliche Liebe zu Motorensinfonien mit teils dominanten Klängen von Snobismus bezeichnen. Der Wichtigkeit des Ereignisses entsprechend, fixiert im internationalen Ford-Veranstaltungskalender, zeigt und fährt der US-Autohersteller seine Performance Modelle vor. Dazu gehört neben dem Sieger von Le Mans – Ford GT – selbstverständlich auch der Mustang und die Sportmodelle F-150 Raptor, Focus RS und Fiesta ST. Selbst wenn wir in den nächsten Jahren wieder ein Visum für die Insel brauchen sollten, mit gehobener Nase riecht das Motoröl sicher viel intensiver als in der Nähe von kontinentalen Grünen.
Hier der Link zu Ken Block im Focus RS:
Hier der Link zu dem Ritt im Raptor:
Hier der Flug im Ford GT:
Hier zum Schluss die Kaffeefahrt im Battle-Fiesta:
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