Mustang wie haste dir verändert

von Kowalski | am 3 Mrz 2021
  • Erstmals in der 57-jährigen Ford Mustang-Erfolgsgeschichte ergänzt nun eine batterie-elektrische Variante die legendäre Modell-Familie

 

  • Der Mustang Mach-E ist ein Elektrofahrzeug mit einer kombinierten Reichweite von bis zu 610 Kilometern nach WLTP-Norm

 

  • Die Basisversion leistet bereits 198 kW (269 PS) – Verkaufspreis: ab 46.900 Euro

 

  • Ford bietet das Crossover-SUV-Modell mit Platz für fünf Erwachsene mit Heck- oder Allradantrieb sowie mit Standard Range- oder mit Extended-Range-Batterie an

 

  • Kabellose „Over-The-Air“-Updates halten die Software des neuen Mustang Mach-E über WLAN- oder Mobilfunk-Verbindung zukunftssicher auf dem aktuellen Stand

 

Wir fahren nach Berlin, zur ersten Vorstellung eines reinen Stromers (EV) von Ford, dem neuen Mustang Mach-E.

 

Ford hat sich viel vorgenommen: 1 Milliarde Dollar investiert der Konzern in das neue Electrification Center in Köln, insgesamt 22 Milliarden Dollar für neue EV’s weltweit und bis 2030 keine reinen Verbrenner mehr im Portfolio. Das sind sehr ambitionierte Ziele. Derartige Ankündigungen begleitet man im Business mit echten Paukenschlägen. Ford schlug kräftig auf und elektrifizierte den populärsten Ford aller Zeiten: Unseren Mustang.

 

 

Der Mustang, Inbegriff von Coolness, Freiheit, Schönheit, 8 Zylindern und schwarzen Streifen auf der Straße. Doch Liebe wird aus Mut gemacht. Ein wenig davon braucht es dann auch, um sich auf den Elektro-Mustang Mach-E einlassen zu können. Aufgereiht wie auf der Wäscheleine präsentierten sich die Mustangs auf dem Parkplatz des Berliner Flughafen Areals, ohne V8 aber im CrossOver-Outfit. Ein kurzes Blinken meines Pferdchens, signalisierte seine Bereitschaft mich nun von sich überzeugen zu wollen. Ich zögerte nicht lange außerhalb des Autos, weil es mit nur drei Grad recht kühl an diesem Morgen war. Im cleanen, hoch modernen Mustang, fühlte ich direkt nach dem Start ein warmes Lenkrad, sowie einen wohl temperierten Fahrersitz. Diese Annehmlichkeiten, wie viele andere Einstellmöglichkeiten, können über das brandneue Sync 4 via Handy-App vorgewählt werden. In den Wintermonaten sicherlich eine angenehme Art, die Fahrten im Mach-E zu beginnen. Auf geht es – 100% Energie, alle wichtigen Helferlein im Blick, Fahrstufe auf D gestellt, One-Pedal-Driving aktiviert und los, lautlos.

 

 

Die ersten Meter gehen leichtfüßig, fast vertraut nach vorne. Meine Fahrtroute ist bereits vorinstalliert und sollte mich in circa einer Stunde zum Flugplatz Schönhagen leiten. Dort war ein Zwischenstopp geplant, inklusive Viertel Meile und Pylonenkurs. Auf dem Weg zum Ziel, fahre ich über das Brandenburger Land via Autobahn und Landstraße, durch malerische Dörfer wie Löwendorf, Kleinschulzendorf, Blankensee und Schiass.

 

 

Während der Fahrt fühlt sich der Mustang Mach-E stets souverän an, fast schon ein wenig überlegen. Dafür ist nicht nur die Sitzposition verantwortlich, sondern auch die sofort abrufbare Leistung auf allen vier Rädern. Quasi aus dem Akku. Das Mustang-Logo polarisiert und provoziert, ähnliche Situationen kenne ich bereits. Auf der Schnellstraße dauert es erfahrungsgemäß nicht lange bis Klingonen auftauchen um den TÜV-Stempel ablesen zu wollen. Aus gelebter Erfahrung schaue ich dann meist kurz in den Rückspiegel und trete aufs Gaspedal. Funktioniert im Mach-E natürlich auch, aber deutlich smoother als im Verbrenner V8. Kein Theater, kein Stampfen des V8. Du beamst dich einfach weg. Die Klingonen sind verschwunden. Runter von der Bahn und rein in den Berliner Speckgürtel. Kleine Städtchen mit liebevoll renovierten Gebäuden. Plötzlich hat man im Mustang Zeit die Welt zu sehen. Tempo 50, 30, der Kinder zuliebe. Kein ruckeln, kein nicken, keine Ampel nervt, einfach fahren, grandios und entspannt. Landstraße 70, 80, 100 km/h. Der Mustang Mach-E ist mit seinem brandneuem Sync 4 überall zuhause und findet jede Ladesäule entlang der Strecke, die zu deiner Ladekarte passt, damit stets preiswert nachgeladen werden kann. Das Sync 4 in Verbindung mit dem neuen Ford Pass kann noch viel mehr aber dazu nehmen wir in einem speziellen Artikel Stellung.

 

Dreh- und Kippschalter, Einstellrädchen, Mäusekino, Handschaltung, rahmenlose Coupé-Tür-Fenster, bequeme Sportsitze, analoge Rundinstrumente, dass alles suchen wir im Mach-E Mustang leider vergebens. Mir fehlt das ein bisschen, diese gemütliche Oldschool-Spielerei.

 

Auf dem Flughafenfeld begrüßen mich ein paar Flieger und unweigerlich denke ich dran abheben zu wollen. Tatsächlich geht es zuerst zur Startbahn um die Beschleunigung des allradangetriebenen Mach-E mit großer Batterie und 351 PS zu testen. Nicht nur die Beschleunigung überzeugt selbst eingefleischte Sportwagenfahrer mit 5,1 Sekunden auf 100 km/h. Vor allem die absolute Souveränität vom Fleck weg, beeindruckt sehr.

 

 

 

Ende 2021 bereichert dann die besonders sportliche Topversion Mustang Mach-E GT die Modellpalette. Mit einer Leistung von 358 kW (487 PS) sowie einem maximalen Drehmoment von 860 Nm beschleunigt der Mach-E GT in 3,7 Sekunden (Rollstart) von 0 auf 100 km/h. Die elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit erreicht der Mustang Mach-E GT bei 200 km/h.

 

 

Technische Daten

Standard Range

68 kWh#

 

Extended

Range

88 kWh#

 

Standard Range

68 kWh#

 

Extended Range

88 kWh#

Antrieb Elektromotor Elektromotor Dual-Elektromotor Dual-Elektromotor
kW (PS) 198 (269) 216 (294) 198 (269) 258 (351)
Drehmoment (Nm) 430 430 580 580
Antrieb Heck Heck Allrad Allrad
Getriebe Automatik Automatik Automatik Automatik
Länge / Breite
Höhe (mm)
4.713 / 1.881

1.624

4.713 / 1.881

1.624

4.713 / 1.881

1.624

4.713 / 1.881

1.624

Reichweite (km) 440 610 400 540
Vmax (km/h)

(elektronisch begrenzt)

 

180

 

180

 

180

 

180

0 – 100 km/h (s) 6,1 6,2 5,6 5,1
Stromverbrauch
(kWh/100 km)*
17,2 16,5 19,5 18,7
CO2-Emissionen (g/km)* 0 0 0 0
Preis (Euro)

inkl. 19% MwSt.

46.900 54.475 54.000 62.900

# tatsächlich (netto) nutzbare Batteriekapazität

 

 

Resümee: Ford kann E-Mobilität und das direkt mit dem ersten Modell. Der Mustang Mach-E beschreibt die Zukunft was Antrieb, Assistenz und Antlitz betrifft. Stromer wie der Ford sind nicht langweilig, sondern machen richtig Spaß weil sie gut sind. Vielleicht kann der Mustang Mach-E helfen, unseren Blick auf den Klimaschutz entscheidend positiv zu beeinflussen und ist Wegbereiter für eine Reihe von sehr guten und emotionalen Stromern von Ford, vielleicht auch für ein echtes Fastback in der Mustang Gen7.

 

 


Themen: Allgemein

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