Unterwegs im Big Bird

von Kowalski | am 29 Sep 2021

 

Auf der Suche nach dem ganz besonderen Fahrerlebnis habe ich mich schon auf so manchen Fahrersitzen fallen gelassen. Welchem Auto ich Eintritt in meine positiven Erinnerungen gewähre, muss vor allem Emotionen wecken. Sei es durch pure Schönheit oder meiner eigenen Vorstellungskraft damit gut unterwegs sein zu können. Irgendwann präsentierte mir mein guter Freund Andreas seine neue automobile Errungenschaft. Ein 1976er Ford Thunderbird in Medium Jade Starfire. Beim Anblick dieses echten Statements aus den besseren Tagen der US-Mobilität, wurden in meinem Kopf sofort eine Reihe von Roadmovies aus dieser Zeit hellwach. Entweder auf einem nicht ende wollenden Tripp quer durch die Staaten oder einer Fahrt mit der Liebe deines Lebens, raus aus allem Unheil, in eine bessere Zeit. Abrauschen, die lange Nase im Wind und das alles auf mindestens vier Meter breiten Straßen. Hat man sich daran gewöhnt den BigBird souverän an Straßeninseln vorbei zu navigieren, wirkt das Auto fast handlich aufgrund der sehr leichtgängigen Servolenkung. Zielführend dabei ist sicherlich auch das große Lenkrad, welches es locker mit dem Steuerrad des Traumschiffes aufnehmen kann. Im Grunde genommen fühlt man sich auch eher auf See als auf der schnöden A40, leichte Schaukelbewegungen und eine etwas indirekte Lenkung inklusive. Die Bestuhlung im Thunderbird ist ein Traum für Leute, die Komfort lieben. Dabei geht es nicht nur um Bequemlichkeit. Mein Hintern wurde quasi ins Polster eingelassen und ruhte dort absolut ermüdungsfrei. Völlig entspannt kann man das Lenkrad mit zwei Händen halten, muss es aber nicht. Der rechte Arm liegt derweil entspannt auf der Lehne in Breite eines sehr guten Ohrensessels. Die Übersichtlichkeit nach hinten vergessen wir ganz schnell wieder. Im großen Ford gleitet unser Blick eh viel lieber meterlang auf der Haube zur Kühlerfigur, um sich dann irgendwo im Horizont zu verlieren. Dabei wähle ich im Tempomaten eine Geschwindigkeit von exakt 55 Meilen, cruise Richtung Ziel und riskiere ab und an einen Blick auf die gestreckten Beine meiner Mitfahrerin. Der Verbrauch dabei? Keinen Schimmer und es interessierte mich auch nicht.

 

 


Themen: Allgemein

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