NASCAR. KES (Brad Keselowski) und Joey Logano fahren weiterhin fleißig vorne mit, wie wieder am letzten Wochenende durch die Nummer 2 in Atlanta eindrucksvoll bestätigt wurde. NASCAR produziert Spannung vor allem durch teils beinharte Zweitkämpfe. Heute müssen wir glücklicherweise kaum noch damit rechnen, dass Fahrer hierbei zu schaden kommen. Dafür gibt es reichlich Sicherheitseinrichtungen in den Autos, am Fahrer und an der Rennstrecke. Das war nicht immer so. In den Anfängen von Daytona beispielsweise, wurden die Rennen zunächst tatsächlich auf dem Strand in Daytona Beach ausgetragen. Bis zu diversen Unfällen war der Strand in Daytona in den Augen der Veranstalter der ideale Austragungsort der Rennen. Es gab keine heiße Strecke, die für die damaligen Reifen zum Problem werden konnten und zwei Mal am Tag wurde die Rennbahn durch die Gezeiten wieder neu aufgebaut. Der Sand der Strecke besteht größtenteils aus Coquina-Muscheln. Seit Jahrhunderten rollt die Brandung die Muscheln glatt. Unter einem Mikroskop ist jedes Teilchen rund. . ., diese runden Partikel senken sich an der Oberfläche ab und werden fast so hart wie Zement.
Allgemein glaubte man zwar über den betonharten Strand relativ problemlos brettern zu können aber für den Fahrer kaum sichtbare Unebenheiten erhöhten den Thrill unkontrolliert abzufliegen bisweilen schon beträchtlich. Wahrscheinlich, um ihre am Streckenrand wartenden Frauen nasse Augen zu ersparen, legten unsere Rennprotagonisten daher schon früh Sicherheitsgurte an.
Angegurtet war auch William J. Norkett Jr. am 8. Februar 1957 – vor 60 Jahren – als er die Kontrolle über seinen 1955 Ford Thunderbird, nach einem Rechtsschwenk um einem Rinnsal auf der Strecke auszuweichen, verlor. Aufgrund seines hohen Tempos von ca. 130 Meilen pro Stunde rollte sich der Wagen zunächst über das rechte Vorderrad ab um sich dann mehrfach zu überschlagen. Der Ford beendete seinen Run auf dem Dach. William überlebte den Crash wie durch ein Wunder. Zunächst konnte er das lichterloh brennende Auto gar nicht verlassen, er musste in seiner sehr unbehaglichen Position kopfüber verharren bis der zum dem Wrack eilender Sheriff Walter Braren ihn von den Gurten losschnitt. Für den 29-jährigen Piloten wurde es allerhöchste Zeit sich von seinem Thunderbird zu verabschieden. Norkett stand auf und verlass das Geschehen auf eigenen Füssen. Im Krankhaus wurden keine Lebensbedrohlichen Verletzungen festgestellt werden außer eine Reihe von Prellungen und einer Verbrennung am rechten Arm.
Am 23. Februar 1958 wurde der Strand für Rennen geschlossen. Nicht lange nach seiner Schließung wurde eine ovale Rennstrecke nur wenige Kilometer im Landesinneren errichtet.
Leider wurde der gut aufgebaute Thunderbird durch den Unfall zu einem Totalverlust. Keine Chance mehr den 292 Cubik-Inch-V8-Motor mit einer Ed Iskenderian Model E-2 Rev-Master Nockenwelle zu retten, welcher für die gut 130 Meilen pro Stunde verantwortlich war.
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