Fragen wir den bereits heißblütigen Ford-Fan nach Muscle Cars wird dieser sofort verschiedene Mustangs und Shelby Mustangs nennen. Einige sehen den Mustang sogar als Muscle Car schlechthin, was nicht den Tatsachen entspricht. Wieder andere werden vielleicht noch Torinos, Tallagedas oder Marauders nennen. Doch eines der stärksten Muscle Cars von Ford war der sehr rare Fairlane 500 R-Code von 1966. Einer der leistungsstärksten und seltensten Fords mit Straßenzulassung, die jemals produziert wurden.

Der Fairlane feierte sein Debüt im Jahr 1955 und ersetzte den Crestline als Fords Oberklasse-Automobil. Das Fahrzeug der ersten Generation war in nicht weniger als sechs Konfigurationen erhältlich, einschließlich des Crown Victoria-Submodells, und eine kleine Handvoll Straight-Sixes und V8s standen dafür zur Verfügung. Das Auto war ein mäßiger Erfolg und veranlasste Ford 1957, das Fahrzeug mit einem schlanken, längeren, breiteren und tieferen Aussehen neu zu gestalten.

Diese zweite Generation war ein großer Erfolg bei den Autohändlern und festigte die Zukunft des Fairlane für weitere fünf Generationen. Es war eines der am längsten laufenden Modelle von Ford. In den nächsten zwei Generationen wurde das Auto im schlanken Jet-Age-Stil der frühen 1960er-Jahre stark überarbeitet und auf die Größe eines mittelgroßen Autos reduziert.

Die fünfte Generation des Fairlane wurde 1966 auf den Markt gebracht. Eine breite Palette von Modellen war erhältlich, darunter eine Limousine, ein Coupé, ein Cabriolet, ein Hardtop und ein Kombi.

Von besonderem Interesse war das Coupé, das in messerscharfen Linien, die etwas an den Pontiac GTO erinnern, exquisit wiedergegeben wurde. Es war ein klassischer Cola-Flaschen-Stil mit hochgezogenen Viertelpaneelen, einer schmaleren Dachlinie, übereinanderliegenden Quad-Scheinwerfern, die einen aufrechten Kühlergrill flankierten, und hohen, vertikalen, rechteckigen Rücklichtern. In der Zeit sicherlich eines der attraktivsten Ford Modelle.

Das Coupé war immer noch mittelgroß, hatte eine Länge von rund fünf Metern, eine Breite von 2,39 Meter und einen Radstand von 2,95 Meter. Es verfügte über eine Unibody-Konstruktion mit Stahl-Hilfsrahmen, die das Leergewicht je nach Modell auf leichte 1.246 kg bis 1,584 kg trieben.

Der XL bot vier Triebwerke an, die von einem einfachen 122-PS-Reihensechszylinder bis zu einem 390-V8-Big-Block-Motoren reichten. Es gab ihn mit für alle vier Insassen mit Schalensitzen und einer Mittelkonsole. Zu den Optionen gehörten ein Vinyldach, Akzentstreifen und ein holzfarbenes Lenkrad.

Der GT machte die Sache rasanter, mit einer verchromten Thunderbird Special-Version des 390 mit Kurzzeitnocken und einem Holley-Vierfach-Vergaser, der serienmäßig 340 PS leistet. Die GT wurden mit einer Fake Hutze geliefert, der Hubraumangabe, dreifachen Racing-Streifen auf der Karosserie, einem Heckemblem und einem abgedunkelten Kühlergrill im Crossbar-Stil.

Ein manuelles Drei-Gang-Getriebe war Standard, ein Vier-Gang-Getriebe als SportShift Cruise-O-Matic mit manuellem Gangwechsel als Option erhältlich. Durch die Auswahl von Letzterem wurde aus dem GT ein GT / A.

Den GT-Fahrzeugen wurde ein verbessertes Handling geboten, mit steiferen Federn und einem stärkeren vorderen Stabilisator, der die Fuhre mit den Firestone 7,75 x 14-Zoll-Weißwandgummis verband.

Diese Ausstattungsmerkmale haben sicherlich viel dazu beigetragen, dass das Fairlane-Coupé zu einem leistungsstarken und fahrbaren Coupé wurde, allerdings war es noch weit entfernt von verschiedenen Chevys, die den 380-PS-V8 mit 396 Kubikzoll, den 365-PS-Tri-Power-389 von Pontiac oder den 380-PS-Magnum von Mopar mit 440 und Mack Daddy 426 Hemi Elephant Motor, der fast 431 Ponys laufen lies.

Es war dieses Leistungsdefizit, das Ford-Führungskräfte dazu veranlasste, eine straßentaugliche Variante für die Ford-loyalen Bremslichtkrieger und Drag-Strip-Rennfahrer zu entwickeln, die es satt hatten, sich von der Konkurrenz die Ärsche zeigen zu lassen.

In der Mitte des Modelljahres erreichte die Option R-Code die Bestellformulare. Für den Preis von 2.017 US-Dollar brachte Ford den legendären 427-Kubikzoll-V8 auf den Tisch. Autos, die auf diese Weise ausgerüstet wurden, hießen offiziell Ford Fairlane XL500 427, wurden aber umgangssprachlich als Ford Fairlane 500 R-Codes bekannt.

Unter einer leichten Motorhaube aus Glasfaser mit einem funktionalen nach vorne gerichteten Lufteinlass hatte der 427 OHV V8 ausreichend Platz.

Mit einer Bohrung von 4,23 Zoll und einem Hub von 3,78 Zoll und einem Kompressionsverhältnis von 11,6: 1 leistete FoMoCo mit 6.000 U / min ab Werk kanpp 431 PS und einem Drehmoment von 651 Nm bei 3.700 U / min und damit mit Mopars Hemi absolut ebenbürtig – mE klar besser aber lassen wir das.

Alle R-Codes wurden mit Fords Toploader-Viergang-Schaltgetriebe mit Synchronübersetzungsverhältnissen geliefert, die die Leistung an ein offenes Ford-9-Zoll-SPEC-Gehäuse mit einem Übersetzungsverhältnis von 3,89: 1 übertrugen.

Für die Federung verfügte der R-Code über vorn über eine unabhängige Aufhängung, Querlenker, Schraubenfedern, untere Längslenker, Teleskop-Stoßdämpfern und einen 7/8-Zoll-Stabilisator. Hinten hatte das Auto eine Starrachse mit halbelliptischen Blattfedern und Teleskop-Stoßdämpfern.

Die Bremsen bestanden aus einem hydraulischen Zweikreis-Hauptbremszylinder und einem Unterdruck-Servosystem mit 11-Zoll-Scheiben und Einkolbensätteln vorne und 10-Zoll-Trommeln hinten.

Die Räder bestanden aus 14-Zoll-Stahlfelgen im Ford-Stil, die mit Firestone Sup-R- Reifen und roten Seitenstreifenreifen versehen waren.

Die Abgasanlage des R-Code hatte einen einzigen Querschalldämpfer und zwei Abgasauslässe. Die gusseisernen Krümmer des Autos waren einzigartig und hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die Produktion des Autos.

Laut Ford-Historikern waren die Krümmer äußerst schwierig herzustellen. Aufgrund fehlender Verteiler wurde die Produktion im Montagewerk in Atlanta nach der Montage des 57. Wagens am R-Code in 1966 eingestellt.

Der Ford Fairlane 500 R-Code war nur in einer Farbkombination erhältlich: Wimbledon White mit einem schwarzen Vinyl-Interieur, das für jedermanns Verhältnisse spartanisch war. Eine Standard-Vordersitzbank war die einzige Option. Ein am Armaturenbrett montierter Tachometer und ein Logo des Racers anstatt eines Radios waren die einzigen Unterscheidungsmerkmale, die das Auto von seinen weniger leistungsorientierten Brüdern unterschieden.

Wie man sich vorstellen kann, bietet ein Auto mit so viel Power und geringem Leergewicht wie der R-Code eine ernsthafte Leistung für die Straße. In der Tat hämmerte ein im Juli 1966 durchgeführter Straßentest eines 1966er Fairlane XL500 427 mit Serienausstattung die Viertelmeile in knapp 13 Sekunden bei 114 Meilen pro Stunde in den Strip. Berauschendes Zeugnis für die Ära.

Um ehrlich zu sein, obwohl ich selbst ein Mopar-Mann bin, würde ich nicht zögern, mir einen R-Code zu besorgen, da die Mischung aus großartigem Styling und unglaublicher Kraft schwer zu widerstehen ist. (Hut ab, die MOPAR-Leute sind in der Regel von ihren Kisten schwer überzeugt)

Leider beschränkten die oben genannten Probleme mit der Auspuffkrümmerproduktion das Auto auf nur 57 Stück. Das heißt, heute einen zu finden, wäre größtenteils eine vergebliche Übung. Darüber hinaus wurde eines der wenigen Autos mit korrekter Seriennummer auf einer Auktion für über 275.000 US-Dollar verkauft.

Damit ist der Fairlane XL500 427 R-Code von 1966 eine wahre Rarität für uns alle und jetzt gut zu wissen das Ford meist eine Antwort auf die Mitbewerber hatte.

(Foto mit freundlicher Genehmigung der Barrett-Jackson Auction Company, motorcar.com., de.wheelsage.org, car-from-UK.com, myclassicgarage.com, motorious.com)

Über den Autor

Rob Finkelman

Rob combined his two great passions of writing and cars; and began authoring columns for several Formula 1 racing websites and Street Muscle Magazine. He is an avid automotive enthusiast with a burgeoning collection of classic and muscle cars.