Wer gewinnt eine Rallye? Mensch oder Maschine?

von Kowalski | am 21 Apr 2013

Bisher fährt das Qatar M-Sport-Team, ausgestattet mit dem Fiesta WRC aus dem letzten Jahr, der Konkurrenz hinterher. Auf der ereignisreichen Rallye in Portugal konnte das Team zwar einen vierten und fünften Platz nach Hause fahren aber die Erwartungen nach den Trainingsläufen waren klar höher. Mit den schwierigen Bedingungen in Portugal musste man rechnen. Die Strecke war den Teams bekannt und auch die richtige Reifenwahl sollte für die Verantwortlichen keine unlösbare Aufgabe sein. Die Hausaufgaben waren also gemacht. Jedes Team hatte in etwa vergleichbare Chancen gute bis sehr gute Platzierungen einzufahren. Die Rallye Portugal zeigte uns daher vor allem wie sehr der Fahrer für Sieg oder Niederlage verantwortlich ist. Mads Östberg startet recht forsch in die ersten Wertungsprüfungen und stand direkt am Anfang voll auf dem Gas. Während die Konkurrenz vorausschauend die Geschwindigkeit erhöhte und vor allem die Reifenwahl auf den ersten Wertungsprüfungen beobachtete, ging Östberg auf volles Risiko und verschätzte sich dabei. Malcom Wilson, Chef vom M-Sport-Team hätte wohl besser auf seinen Schützling Östberg aufpassen sollen. Seine Aufgabe sollte darin bestehen, die unbestrittenen Talente seines Top-Fahrers zu kanalisieren. Östberg hatte das Zeug diese Rallye zu gewinnen, das glaubt nicht nur Wilson. Ihn weitgehend unkontrolliert  fahren zu lassen bringt jedoch keinen Erfolg. Dieses Wettbewerbsjahr wird unserer Meinung nach vor allem durch die Fahrer entschieden. Sehr gute Rallye-Piloten wie Loeb, (Gewinner 2012 mit Citroen) der in diesem Jahr allerdings nicht alle Wertungen mitfährt und Ogier haben diese Reife und unterscheiden sich daher auch klar positiv von den Konkurrenten. Dem Top-Fahrer des VW-Werkteams gelingt es am Ende der Rallye sogar den schwächer werdenden VW-Polo auszugleichen. Mads Östberg wird bei der Rallye Argentinien (2.-5. Mai) hoffentlich etwas besonnener ans Werk gehen und versuchen das Team von M-Sport auf die drei vorderen Ränge zu bringen. Das schwächste Glied in der Kette ist der Mensch, wünschen wir ihm die entscheidende Stärke.


Themen: Allgemein

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