Alarm: 5:30 Uhr. Ich muss raus, egal wie lange ich gestern drauf war. Ich erinnere mich nur an nasse Kälte, Staub, ein Kalb und die Kuh im Milchfieber. Jesus, ich muss zur Besamung. Mein Name ist Ben Cohen, ich bin Tierarzt hier im Norden auf der Halbinsel Eiderstedt und verdammt müde. Ein schwarzer Kaffee muss jetzt reichen. Rein in die kalte Hose von gestern, dreckige Schuhe, meine Jacke stinkt nach Stall. Schnell meinen ganzen Kram für heute in den Truck. Truck? Ja, ein Raptor. Eigentlich Velociraptor. Mein schneller Jäger. Die Tiere haben nicht viel Zeit hier im Norden und draußen ist das Wetter noch mieser als gestern. Der Raptor nimmt mir nichts krumm. Ich brauche Verlass, Stärke und genau das liefert mir der 3.5 Liter V6 EcoBoost mit 445 PS. Die Scheibenwischer schaufelt den kalten Schmier von der Scheibe, draußen pfeift der Nordseesturm und drinnen läuft Summer Wine von Nancy Sinatra und Lee Hazlewood. Die 10-Gang-Automatik sortiert die Gänge optimal beim durchpflügen glatter, viel zu enger Landstraßen Richtung Bauer Hank’s Schweinefarm. Besamung. Ihr erinnert euch? Verdammt, jetzt ist es im Raptor warm und ich muss raus in den Stall. Hank begrüßt mich kurz, gibt mir die Linke. Seine rechte Hand ist bandagiert. „Was passiert?“ werfe ich ihm zu, während ich nach der ersten Sau suche. „Der Sturm hat das Gatter zugeknallt und meine Flosse war im Weg“. Der Verband suppt durch. Ich habe bereits den Cleanstarter in der Hand, doch entscheide mich zuerst für die Sichtung der Verletzung an Hank’s Hand. „Damit muss du zum Arzt!“ Ich nehme die erste Sau von hinten. Noch während meines Jobs bekomme ich einen Anruf vom Reitstall Peters. Ein Wallach hat sich auf der Koppel vertreten. Bewegt sich keinen Millimeter mehr. Bei Hank bin ich durch. Handschuhe aus. Draußen Schneeregen, neben meinen Stiefeln quillt entlang der Sohle der Schlamm hoch. Ein bisschen Restwärme empfängt mich im Raptor. Die Maschine sorgt schnell für den Rest. Die speziellen BFGoodrich All-Terrain KO2 Reifen greifen beherzt zu und katapultieren uns vom Hof. Mein Raptor in der Race-Version kommt mit einigen Features daher, die man bei den hier üblichen Trucks vergeblich sucht. Um auf alles vorbereitet zu sein verfügt der Raptor über spezielle Dämpfer und Federn von Ford Racing. Auf die Dinger ist der Hersteller zurecht stolz. Solche Dämpfer bekommst du serienmäßig nirgendwo. Das gilt auch für die Sitze in dem Monster hier. Äußerst bequem mit erstklassigem Seitenhalt und einem Sport-Rückhaltesystem für den sicheren Verbleib auf der Pilotenposition, egal was kommt.
Jetzt kommt erst einmal Talisman oder besser gesagt wir kommen zu ihm. Der Besitzer des Wallachs springt in die Kabine um keine Zeit zu verlieren. Quer über die verschneite, nasse, holprige Wiese kämpfen wir uns mit Tempo zum Patienten. Der Pfleger harrt bei dem Tier aus und zittert am ganzen Leib. Ich lasse die Maschine laufen und fordere ihn auf, in der warmen Kabine Platz zu nehmen. Nach erster Sichtung am Tier steht für mich fest, es hier nicht behandeln zu können. Der Wallach muss zurück in den Stall. Die Sicht ist noch immer übel, es ist noch dunkel und zum Arbeiten einfach zu kalt und nass. Keine Frage wie brauchen einen Hänger. Der Besitzer bleibt beim Pferd, während ich mit dem Pfleger zusammen zurück zum Hof fahre. Wechselnde Untergründe sind für den Raptor mit seinem neuen Allradsystem kein Problem. Ähnlich wie schon beim Focus RS, wird die Kraft des Antriebs nach Bedarf auf die Vorder- oder Hinterachse verteilt. Falls nötig gerne weiter, individuell auf die Antriebsräder. Zusätzlich hat der Fahrer dabei die Möglichkeit zwischen insgesamt sechs Fahrmodi zu wählen. Dabei sind so geile Sachen wie: Baja Mode für Renneinsätze auf Sand, hier eben Sankt Peter oder den Rock Mode für langsames Kriechen über fette Felsen – eben für den Urlaub in Bayern. Insgesamt kann man sich vor allem darüber freuen, dass Ford so ein herrlich, anderes Auto an den Start bringt. Die Männer aus Dearborn leisten sich einfach den besonderen Truck mit Potenzial für jede Aufgabe. Was gut ist, findet sich im Raptor. State-of-the-Art-AWD, 10-Gang-Automat, EcoBoost-Power, Kabinenkäfig, LED-Beleuchtung und GPS Gimmicks. Herrlich.
Wir packen den Hänger auf die Kupplung und holen Tier und Reiter von der mittlerweile verschneiten Sumpfwiese ab. Ich bin wieder dreckig, habe nasse Füße und meine Nase tropft. Doch was soll’s, ich kann meinen Job machen. Der Wallach wird wieder und ich bekomme meinen zweiten Kaffee. Im Raptor.
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