Platz 3. in Schweden für M-Sport auf Fiesta WRC

von Kowalski | am 15 Feb 2016

Der folgende Artikel floss aus der Feder von Elmar Rudolf, Ford Autoenthusiast und Liebhaber von Hochleistungssportmaschinen. Vielen Dank Elmar 🙂

Am vergangen Wochenende war es mal wieder soweit – die Rallye „Colins Crest“ oder besser bekannt der Winterklassiker Rallye Schweden, stand als zweiter Austragungsort auf dem WRC Plan.

Es wäre falsch die Rallye auf Colins Crest zu reduzieren, denn als echte Winterrallye kann der Lauf durch die verschneiten Wälder richtig punkten, ja – wenn Winter wäre!

Aber dazu später…

Die Besucherzahlen zeigen auf, wo der spektakulärste Stunt der Rallye abläuft. Und das ist und bleibt der Flug über den Hügel zu Ehren eines der spektakulärsten Rallyefahrers aller Zeiten, des viel zu früh verstorbenen Colin McRae. Neben Subaru auch sehr erfolgreich mit dem Sierra Cosworth und dem Focus RS WRC unterwegs.

Mit 150Km/h und bis zu 4m über „ground level“ (seit dem Mustang VI allseits bekannt) geht es im freien Flug durch die Schwedischen Wälder. Und dieses Jahr konnten die vielen feiernden Zuschauer einen Ford Fiesta WRC2 mit Eyvind Brynildsen am Steuer mit 45m Flugstrecke bewundern. Der Rekord von Thierry Neuville von 2015 um 1m überboten. Spektakulär!

Achja – Rallyesport gab’s auch noch!

Der Winter 2015/2016 lässt auch in Schweden zu wünschen übrig.

Im Vorfeld der Rallye gab es Tauwetter! Die Schwedenrallye als Winterlauf darf nur mit Spikereifen befahren werden. Schotterreifen sind nicht zugelassen und waren wohl auch nicht im Gepäck.

Diese Reifen mögen aber gar kein Schotter oder Asphalt, weil dann die kleinen Metallstifte wie Gräten aus einem gut durchgegarten Fisch gezogen werden. Fatal, wenn man zuerst Kilometer lang auf Schotter fährt und dann auf Eis trifft. Da geht es dann meist schnell und unkontrolliert dahin.

Deshalb gab es im Vorfeld reichlich Aufstand unter den Fahrern contra Rennleitung.

Das beruhigte sich, als am Freitag der Winter und frostige Temperaturen wieder Einzug hielten. Nachdem Donnerstag die einzige Wertung ausfiel, ging es Freitag endlich los.

Problemlos war der Tag für keinen der Spitzenpiloten.

Aber Latvala (Antriebswelle gebrochen), Meek (Achsbruch) und Neuville (Differentialbruch) katapultierten sich schon am ersten Tag aus dem Siegerkreis. Gut für Ford bis dahin.

Samstagmorgen hatte es leicht geschneit und der Führende Ogier ging in die Wälder als Schneepflug. Eigentlich beste Voraussetzungen für die Konkurrenz von Ford und Hyundai.

Und beide Marken nutzten Ihre Chance. Insbesondere, da Mikkelsen auf VW einen Unfall hatte und seinen Wagen noch ins Ziel rettete. Hayden Paddon auf Hyundai fuhr eine tolle Aufholjagd für das deutsche Hyundai Rallye Team und zwang Ogier auf VW auf den folgenden Wertungsprüfungen in eine riskante Fahrt an der Spitze. Damit landete Ogier unfreiwillig den wohl spektakulärsten Part der Rallye, einen Highspeeddrift bei der zweiten Durchfahrt von der Wertungsprüfung Vargåsen. Die Inboardkamera zeigte eine weltmeisterliche Arbeit am Lenkrad in der Situation. Applause!

Fordpilot Mads Ostberg landete mit einer tollen Fahrt auf Platz drei.

Da am Sonntag nur noch der Superlauf anstand (alle anderen WP´s wurden abgesagt) konnten sich die Piloten berechtigte Hoffnung auf diese Endplatzierung machen. Die Abstände waren eindeutig.

Die 15 km Powerstage änderten dann auch nichts mehr an den Plätzen.

Ogier gewinnt nach der Rallye Monaco auch die Schweden Rallye wieder mit der vollen Punktzahl souverän. Gratulation an den amtierenden Weltmeister.

Die privaten Ford Teams hatten an dem Tag Höhen und Tiefen. Highlight war neben der Aussicht auf einen Podiumsplatz von M-Sport sicherlich der riesen Satz am Colins Crest von Eyvind Brynildsen im WRC2 Fiesta von M-Sport.

M-Sport musste aber auch den katastrophalen Abflug von Eric Camili verkraften, der aber auf Grund der hohen Sicherheitsstandards der Fahrgastzellen und viel Glück zwischen den Bäumen glimpflich aus ging. Immerhin erreichen die Piloten über 200km/h ohne Auslaufzone zwischen den Bäumen.

Völlig unter Radar (und das im positiven Sinne) flog der Este Ott Tänak mit seinem Ford Fiesta RS WRC vom Team Drive Dmack WRT auf einen sehr guten 5. Platz mit 1:50min Rückstand

Henning Solberg komplettierte das sehr gute Ford Ergebnis mit Platz 7 in seinem Fiesta RS WRC von Adapta Motorsport mit nochmals 50 Sekunden mehr auf der Uhr.

Platz 3, 5 und 7 sind gegen die Werksteams von VW, Hyundai und Citroen sehr respektabel.

Schön ist auch der Gesamtrang 9 vom WRC2/ R5 Pilot Elfyn Evans, der damit bester WRC2 Pilot in Schweden war.

Insgesamt können die Privatteams auf dem Ford Fiesta RS WRC stolz auf ihre Leistung sein.

Ob die Performance dieses Jahr im harten Rallyeeinsatz an die drei Werksteams von VW, Hyundai und Citroen heranreicht, wird sich wieder auf Staub und Schotter in Mexico (4.3. -6.3.2016) zeigen.

Ich drücke die Daumen! Allein schon um Jost Capito zu ärgern  🙂


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