Pony-Crack

von Kowalski | am 29 Jan 2017

Nicht für jeden beginnt ein neues Jahr mit den ersehnten Highlights. So geschehen mit dem Mustang S550. Leider nur zwei lächerliche Sterne im Euro-NCAP-Crashtest. Was war geschehen? Der in dem Test sehr wichtig gewertet Insassenschutz der Font-Passagiere ging für den Mustang gründlich daneben. Die Gefahr des Durchtauchens unter den Gurten und das nicht rechtzeitiges Aufblasen der Airbags gefährden die Hinterbänkler deutlich mehr als für gute Werte akzeptiert. Das konnte der im Januar bzw. März 2016 vorgestellte Volvo S90/V90 deutlich besser als der im Dezember 2013 gelaunchte Mustang. Das ein sportliches Coupé mit einer 2+2 Bestuhlung gegen eine Oberklassenlimousine antrat sorgte nicht gerade für eine faire Presse, die bereits in der AMS von einem „abgewatschen“ Mustang schrieb.

Schauen wir uns die Crashtests mal differenziert an. Grundsätzlich beschäftigen sich drei wichtige Institute mit der Sicherheit von Automobilen. Hier in Europa der NCAP und ich den USA der NHTSA und IIHS. Letzterer wertete den Mustang in 2016 noch gleichauf wie der fast zwei Jahre jüngere Chevy Camaro mit guten Resultaten. Beide übrigens deutlich besser als der Dodge Challenger. Folgende Bilder belegen das ziemlich klar. Schon damals wurden die Haltesysteme, insbesondere für Kinder, im Font des Mustangs als verbesserungswürdig eingestuft. https://blackmustangclub.de/?p=4169

Als bisher einziges Institut weltweit testet der IIHS den sehr schmalen Offsetcrash (versetzter Frontaufprall). Das geschieht aus dem unbestrittenen Umstand heraus, dass in der Regel bei einem Kollisionsunfall die auftretenden Kräfte mit nur einer sehr schmalen Fläche als mit der kompletten Front abgefangen werden müssen. Dies stellt eine ganz besondere Herausforderung an die Sicherheitssysteme dar. Für gute Werte sehr entscheidend ist der Konstruktionszeitpunkt der Autos. Stabilere und leichtere Materialien sorgen für immer mehr Sicherheit im Automobilbau. Hier liegt mE. das wirkliche Problem des Mustangs. Die Konstruktion ist aus 2013, alle aktuellen Crashtests haben Anforderungen aus 2017 und die werden völlig einleuchtend von jetzigen Neukonstruktionen in der Regel besser bewältigt. Bis 2020, dem voraussichtlichen Geburtstermin der Mustang-Gen7, ist bei weiterer Verschärfung der Testkriterien eher mit noch schlechteren Ergebnissen für den S550-Mustang zu rechnen. Für mehr Sicherheit hätte wahrscheinlich eine ganze Reihe Mustang-Fans auf das umstrittene Haubendesign gerne verzichtet.

Mustang nach dem schmalen Offsetcrash

Camaro 2016 nach dem schmalen Offsetcrash – bessere A-Säule als Mustang

Der schon ältere Challenger kommt hier klar schlechter weg – siehe Knick in der A-Säule

VW Golf im Vergleich – hier knickt die A-Säule ebenfalls sichtbar ein

Passat CC – auch hier deutlich schlechter im Bereich der A-Säule als z.B.:

der Ford Fusion/Mondeo wie wir auch hier und auf den folgenden Abbildungen sehr gut erkennen können. Man achte auf die “Beinfreiheit”!

VW Passat CC vs:

Fusion/Mondeo.


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