Dowerpower – 24h Nürburgring

von Kowalski | am 28 Mai 2017

340 PS im RLE Ford Focus ST mit Pedders Suspensions http://www.pedders-performance.de/ Rennfahrwerk, warteten ungeduldig in Box 19 auf ihren Einsatz. Tags zuvor wurde allerdings noch das komplette Mapping umgestrickt. Während der Qualifikationsrennen offenbarten sich dem Team kurzfristig noch ein paar Abstimmungsbedürfnisse im Softwarebereich. „Not a big Deal“ für die hochmotivierte RLE-International-Crew http://www.rle.international/.

Die Box teilten sich insgesamt vier Teams. Eine kleine Herausforderung war dabei, dass komplette Equipment strukturiert abzulegen, dabei aber noch ausreichend Platz für die Arbeit der Techniker zu finden.

Eines der anwesenden Boxenteams, http://www.mscadenau.de/index.php?id=home ging mit einem Mustang GT (S550) an den Start. Der Ford wurde in diversen Bereichen für das Rennen präpariert. 495 PS leistete der 5.0 Liter V8 Coyote als Sauger. Für die eindrucksvolle Mehrleistung verantwortlich waren diverse Modifikationen. Unter dem Ford wurde eine spezielle Abgasanlage, Renn-Katalysatoren sowie eine verbesserte Kühlung für den V8 verbaut. Ähnlich wie beim aktuellen Ford GT wird die Frischluft durch zwei Haubenöffnungen angesaugt von wo aus sie auf einen schräg gestellten Hochleistungskühler trifft. Wie auch bei dem Focus des RLE-Teams wurden ebenso beim Mustang GT zahlreiche Karosserieteile durch Karbonmaterialien ersetzt. Gewichtsoptimiert brachte der Mustang immerhin gut 300 Kilogramm weniger als die Serienversion auf die Waage.

Nach dem Start des Rennens fand der Focus ST schnell eine sehr gute Form und spulte Runde um Runde unauffällig ab. Gerade in den ersten zwei Stunden des Wettbewerbes, verloren eine ganze Anzahl von Mitbewerbern durch Unfälle oder Fahrfehler viel Zeit. Bedauerlicher Weise verabschiedete sich vor allem Porsche von der Strecke. Da auch das Falcon-Team auf Mercedes, trotz sehr gutem Start, zunehmend an Boden verlor, nutze vor allem Audi die Schwächen der Konkurrenz und setzten sich auf den oberen Rängen fest.

Der Ford Mustang des MSC Adennau Teams funktionierte ähnlich wie die Audis, zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk. Neben dem obligatorischen Reifenwechsel und der Treibstoffnachfüllung wurde nur der Pilot nach einem Stint gewechselt. Die Mechanik erwies sich als absolut zuverlässig.

Im Bereich der Zuverlässigkeit des Ford Focus gab es leider im weiteren Verlauf des Rennens doch Probleme. Während des Rennens meldete der Pilot des Focus ST undefinierbare Geräusche aus dem Motorbereich. Beim anschließenden Boxenstopp stellte sich dann heraus, dass sich die Motorlager gelöst hatten. Die komplette Mechanik der Rennwagen ist ganz erheblichen Belastungen ausgesetzt. Das gilt auch für die Motoraufhängung, wobei in der Regel die Lager mehr als ein Rennen überstehen können. Teams mit üppigem Budget tauschen solche Teile vor dem Rennen risikominimierend aus. Kleinere Teams können solche Ausgaben jedoch wirtschaftlich nicht darstellen. Der Austausch der Lager während des Rennens warf das RLE-Team folglich stark zurück. Die hochmotivierte RLE-Crew ließ sich von diesem Pech allerdings nicht beeindrucken. Das Ziel, das Auto zurück auf die Strecke zu bringen hatte erste Priorität und wurde sauber erarbeitet.

Unter den folgenden Bildern findet ihr auch den zweiten Mustang des Wettbewerbs. Das Getrag-Tic-Racing-Team https://www.tic-racing.de/ entschied sich ebenfalls für den sportlichen US-Ford mit dem 5.0 Coyote.

Insgesamt lieferte auch dieser Mustang eine zuverlässige Leistung ab. Einzig ein Ölpumpenausfall sorgte für zwei Boxenaufenthalte. Zuerst galt es das Ölförderungssystem wieder in Funktion zu setzen. Bei dem zweiten Aufenthalt kurze Zeit später untersuchten die Techniker das abgelassene Öl umgehend nach Metallspänen, um einem eventuell beginnenden Ausfall mechanischer Teile nach dem Öldruckverlust entgegenzuwirken. Das besondere an diesem Mustang ist übrigens die Verwendung eines modifizierten Seriengetriebes des Sponsors. Im Rennstall zeichnen sich Getrag-Getriebeingenieure für die Rennausführung der Schaltbox verantwortlich. Sicherlich werden deren Erkenntnisse aus dem Rennsportbereich nicht ohne Einfluss auf die Serienproduktion bleiben.

Gratulation: der Mustang des Getrag-TIC-Teams belegt in seiner Klasse (SP8) Platz 3.

Unsere beiden anderen Protagonisten haben in diesem Jahr immerhin sehr wichtige Erfahrungen sammeln können 🙂


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