Motorsport ist immer Leistung am Limit. Mensch und Maschine werden bis zur ihrer Leistungsgrenze für Performance und Sieg getrieben. Jedes sportliche Auto für die Straße suggeriert häufig diese Leistungsfähigkeit. Auf Rennstrecken offenbaren sich dann häufig jedoch Unzulänglichkeiten welche die Freude an den Sportgeräten schnell verderben können.
Das gilt für alle Straßensportwagen, sicherlich auch in Abhängigkeit vom Einkaufspreis. Da macht der Focus RS keine Ausnahme. Motorsport-Enthusiasten wissen das und rüsten entsprechend auf. Wenn allerdings im Normalbetrieb Probleme auftauchen wird es schnell ärgerlich.
Exemplarisch für eine ganze Reihe von Focus RS mit Zylinderkopfschäden berichten wir heute über ein Auto aus dem Berliner Umfeld.
Zur Historie: Baudatum 01/2016, Fahrzeug wurde aus erster Hand über einen Ford-Händler aus Dresden mit 14.000 Kilometer Laufleistung übernommen. Ein Vorbesitzer und eine gewöhnliche Laufleistung für diesen Zeitraum sollten an dieser Stelle noch keinen Grund zur Sorge geben. Rund 3.500 Kilometer lief der Focus RS absolut einwandfrei zur großen Freude seines neuen Besitzers.
Das änderte sich allerdings kurze Zeit später als im Januar 2017 erheblicher Kühlwasserverlust festgestellt wurde und das Auto damit in die Werkstatt kam.
Ford Europa kommunizierte auf Anfrage Probleme mit einer Produktionscharge von Zylinderkopfschrauben des RS. Betreffende Schrauben lockerten sich, der Kopf hob sich an. Kühlwasserverlust war die Folge. Die Umrüstung erfolgte aufgrund der geringen Anzahl betroffener Wagen nicht durch eine Rückrufaktion, sondern nach Bedarf in den Werkstätten. Bedauerlicherweise arbeiten offensichtlich nicht alle Ford-Vertragswerkstätten auf gleichem Qualitätslevel. In unserem Fall wurde während der ersten Kopf-Reparatur versäumt ein Hitzeschutzblech im Bereich der Abgasanlage wieder korrekt zu fixieren, weshalb ein erneuter Aufenthalt in der Werkstatt nötig wurde.
Dazu tauchte dann etwa sechs Monate später erneut das Problem des Kühlwasserverlustes auf. Wiederholt war der Zylinderkopf das Problem. Die schon bei der ersten Reparatur in diesem Bereich beauftragte Werkstatt begab sich daher wiederholt ans Werk. Nach Rücksprache mit Ford sollte nun der komplette Motor ausgetauscht werden. Die Warte- und Reparaturzeit überbrückte man gegenüber dem Kunden mit einem Leihwagen über die gesamte Zeit. Das geschah allerdings erst auf Nachfrage. Der Grund liegt in den A1-Garantiebestimmungen des Kaufvertrages. In den Bestimmungen wird maximal für zwei Arbeitstage ein Leihwagen zur Verfügung gestellt. Die Reparatur war nach Auskunft der Werkstatt jedoch in zwei Tagen nicht zu schaffen. Nach Diskussionen und Rücksprache mit Ford, stellte die Werkstatt den Leihwagen nun bis zur Beendigung der Reparatur. Unserer Meinung nach eine Selbstverständlichkeit, die in diesem Fall jedoch erkämpft werden musste. Ein Leihwagen bedeutet in den meisten Fällen ein Fahrzeug welches die Mobilität sichert. Anspruch auf ein gleichwertiges Fahrzeug hat der Kunde nicht.
Mittlerweile ist der Motortausch vorgenommen worden. Der Focus RS läuft wieder einwandfrei. Allerdings bleibt für den Kunden ein unangenehmer Beigeschmack im Hinblick auf die Haltbarkeit seines RS. Einen nochmaligen Fehler würde dieser sicher nicht verzeihen.
Insgesamt hinterlassen solche außerplanmäßigen Werkstattaufenthalte, selbst bei einwandfreier Reparatur, Fragen in Bezug auf die Qualität bestimmter Bauteile. Hier wünschen sich die RS-Besitzer sicherlich mehr Sorgfalt, hinsichtlich der Auswahl durch Ford.
Keine Kommentare
Du mußt eingeloggt sein um zu kommentieren.