Autowaschen. Ich beleuchte kurz meine eigene Autowäscherkariere. Angefangen mit einem Wochenendritual in den späten 80ziger – Mein Capri wurde selbstverständlich mit der Hand, vor der Familiengarage gewaschen und abgeledert. Auf der Straße hatte ich dafür die GTI’s… Egal, das Waschen machte Spaß, ich liebte mein Auto und ich hatte die nötige Zeit dafür. Keine Freundin und so. Mich lenkte einfach nichts ab.
Später dann mit „normalen“ Autos und eigener Familie verlor ich zuerst die Lust und später die Zeit, mich um mein Auto zu kümmern, es zu hätscheln. Es lohnte sich aber auch nicht wirklich, mein Capri hatte mich längst verlassen.
Erst heute, mit der Gnade des Alters und der damit verbundenen Ruhe, rückte die wahre Liebe im Leben eines Mannes wieder in den Fokus. Halt, Stopp, der wichtigste Protagonist fehlt noch – der Mustang.
Zwischendurch hatte ich immer wieder mal den Versuch unternommen, an die guten alten Zeiten anzuknüpfen. Mit wenig Erfolg allerdings. Das größte Problem war die korrekte Vorbehandlung des Lacks und der gleichmäßige, nicht zu dicke Auftrag des Versiegeleres. Warum ein Problem? Nun, nennen wir es Ungeduld. Ich war einfach noch nicht wieder soweit, einer guten Arbeit am Auto die nötige Zeit zu geben. Diverse Waschstraßen hatten mein Zeitgefühl einfach ganz gehörig gestört. Ich studierte also eine Reihe von Tutorials im Internet und auch Empfehlungen von Autoenthusiasten, die durch besonders gepflegte Mustangs bereits aufgefallen waren.
Ich begann zuerst, den Lack gründlich zu säubern und abzuledern – endlich wieder ein gescheites Leder. Ein tolles, weiches Gefühl, ganz herrlich. Um ganz sicher zu gehen, behandelte ich die schlecht zugänglichen Stellen mit Haftgrundoptimierer. Blaue Reinigungsknete kam besonders im vorderen Bereich der Lufteinlässe und der Motorhaube zum Einsatz. Die Frontscheibe behandelte ich ebenfalls mit der Knete. So verschwanden auch die letzten Überreste unvorsichtiger Insekten. Jetzt stand der körperlich durchaus anspruchsvolle Part auf der Liste: Das Aufbringen des Versiegelers und sanfte abwischen mittels eines Microfasertuches. Die Versiegelung habe ich sehr vorsichtig in kreisenden Bewegungen hauchdünn aufgetragen. Kaum sichtbar. Dabei trug ich das Fusso nicht auf das komplette Auto auf, sondern teilte auf in Vorderteil, Haube, Dach, Türen, Heckklappe um jeweils danach abzuwedeln. Ich wollte damit vermeiden, dass die Versiegelung zu sehr antrocknet und damit nur mühsam wieder mittels des Microfasertuches in Glanz verwandelt werden konnte.
Das alles funktionierte ganz hervorragend, sogar leichte Kratzer verschwanden. Insgesamt ein sehr gutes Ergebnis, was die Handybilder hier kaum zeigen können. Natürlich bin ich jetzt kein Lackprofi. Erfahrungen müssen gesammelt werden im Hinblick auf die verwendeten Zutaten, sicherlich auch noch die Handhabung der Reinigungsknete. Das Ding wurde unter meiner Hand sehr dünn, daher musste ich immer wieder neu zusammenlegen um genug Kraft aufbringen zu können.
Anbei auch noch die Bilder meiner Zutaten. Euch allen ein schönes Wochenende.
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