Was sich auf den ersten Metern nach Legobaukasten anhört und schon fast eher auf einem Allgäuer Stammtisch nach einer Handvoll Weizen diskutiert wird, wurde in den USA tatsächlich Eisen und Öl.
In Foley, Minnesota kaufte vor ein paar Jahren der Mustang-Enthusiast Tom Welle einen ziemlich toten 1969 Mustang Mach 1. Toms erster Plan war den Mustang als Shelby-Klon wieder auf die Straße zu bringen. Es verging ein wenig Zeit, bis er eines Nachts von wilden Alpträumen geschüttelt wurde. Der Inhalt des Traums war, seinen 69er Mustang auf die Plattform eines späten Gen5 zu bauen. Hui – historisches Design, gutes Design auf die Plattform eines modernen Mustangs. Handhabung, Haltbarkeit, Zuverlässigkeit und der Komfort eines neueren Mustangs klangen verlockend aber würde das funktionieren?
Im Laufe der Jahre hatte sich Tom Welle mit dem preisgekrönten Autohersteller Barry Dohrmann, dem Inhaber von Dohrmann Custom Automotive in Foley, Minnesota, angefreundet. Dohrmann ist ein talentierter Out-of-the-Box-Schöpfer mit der Version, einzigartige, handgefertigte Automobile zu bauen.
Die Zutaten des neuen Kuchens sollten zuerst aus dem umfangreichen Ford Performance Programm kommen. Motor, Getriebe, Elektronik, Achsen und vieles mehr sind hier ohne Probleme zu kombinieren. Auf dem Weg zum Händler ereilte unserem Creator dann aber am Straßenrand die Eingebung in Form eines stark ramponierten Gen5, 2013, V8. Augenscheinlich war die Form des 2013er überall heftig verbeult aber kaum durch auf den Rahmen. Ob der Motor etwas von dem Einschlag mitbekommen hatte, konnte zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden. Der Preis aber war sehr gut, erste Zweifel verwehten im Staub, den der Wind über den Hof des Händlers wehen lies.
Zuhause angekommen musste als erstes der Coyote geweckt werden, wenn er denn nur schlief. Unter eine der Fußmatten lag wahrhaftig der Schlüssel unseres Havaristen. Dohrmann half mit einer intakten Batterie. Der Schlüssel wurde im Zündschloss gedreht, der Coyote machte was? Er brüllte los. Das Brüllen musste sich eigentlich noch nach Welpe angehört haben. Der Mustang 2013er hatte nämlich erst 204 Meilen auf dem Tacho als er aus dem Tiefschlaf erwachte.
Barry Dohrmann plante nun, die Karosserieteile des 69er Mustang Fastback in die Mustang GT-Plattform von 2013 zu integrieren. Welle sah sich den Plan an und stimmte zu. Die Idee des Shelby-Clone-Builds gehörte spätestens jetzt der Vergangenheit an.
Diese 69er Mustang Fastback-Konstruktion erforderte einiges an Einfallsreichtum, damit die Karosserieaußenseiten richtig auf die 2013er Mustang-Plattform passten. Es wurde mehr für die Ästhetik getan als für alles andere.
Selbstverständlich tauchten Probleme auf. Die Vorder- und Hinterreifen hatten direkten Kontakt mit den Radhäusern der Karosserieteile. Der 2013er war einfach größer und breiter. Um jetzt nicht den Charakter des 69ers zu verändern, entschied man sich zur Modifikation des 2013er Fahrwerks. Dohrmann hatte die nötige Erfahrung um hier sauber zu arbeiten, damit später die Fahreigenschaften nicht negativ verändert würden. Im Innenraum musste glücklicherweise nicht sehr viel verändert werden. Einzig der Fahrersitz wurde „tiefer gelegt“. Welle war groß gewachsen und benötigte Kopffreiheit. Bemerkenswert war, dass die Instrumententafel des 2013er ohne nennenswerte Modifikationen gut an der Verkleidung und Spritzwand passte. Tom Welle: „der schwierigste Teil der 69er Mustang Fastback-Konstruktion war der Betrieb der elektrischen Fensterheber“. Der 2013er Mustang Fensterheber wurde mit Riemen angetrieben, während der ’69 ein Zahn- und Zahnradsystem verwendete. Durch die Verkürzung des Riemenweges und die Feinabstimmung der Mechanik wurde ein voll funktionstüchtiges Fensterhebesystem in die Mustang Fastback-Türverkleidung und -Halterung älterer Bauart integriert. Es war ein langwieriger Prozess, das Türglas in Position zu bringen, während die Fensterdichtung leicht zusammengedrückt wurde. Das fertige Produkt ist einfach Weltklasse und zeigt wirklich das ikonische Design des 69er Mustang Fastback. Fast alle modernen Features wurden vom 2013er dem Auto hinzugefügt, außer die elektrischen Spiegeln und die Heckscheibenheizung.
Der ’69 Mustang hat ein absolut stimmiges Äußeres, mit der 2013 Reifen- und Rad-Kombination, die die Radöffnungen genial füllt. Wenn Sie einen 1969 Mustang Fastback mit einem 2013 Mustang GT paaren können und es immer noch wie vom Band aussieht, dann kann man sich zurecht über die Leistung und den technischen Fortschritt des moderneren Pony Cars freuen. „Sie haben etwas wirklich einzigartiges geschaffen“, sagte Tom Welle zur Vollendung. Als Dohrmann, Tom fragte, ob er wieder so ein Projekt machen würde, sagte dieser: “Rufen Sie mich an wenn Sie anfangen, damit ich meine Freunde bei Mustang Monthly und FordPerformance.com von Anfang bis Ende auf dem Laufenden halten kann!”
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