Schon an anderer Stelle teilte ich bereits mit, dass ich ohne den Capri gar nicht zum Mustang gefunden hätte. Der Ford Capri ist in meinen Augen ein besonders hübsches Coupé. Schon als Kind hatte ich alle Modelle des Kölsche Jung und später natürlich einen Capri, silber, Schalter mit Doppelscheinwerfer und 6-fach-Rundinstrumente. Ein Traum und für mich persönlich auch ein echter Sportwagen.
KÖLN, 19. Juni 2019 – Vor 50 Jahren rollte ein ganz besonderes Coupé in Köln-Niehl erstmals vom Band und von dort direkt in die Herzen vieler Sportwagenfans aus der ganzen Welt: Der Ford Capri war das sportlichste Auto, was bis dato in Köln gebaut wurde und entpuppte sich schnell zum absoluten Erfolgsmodell – sowohl in den Verkaufsräumen als auch auf der Rennstrecke.
Nach 17 Jahren und 1,9 Millionen produzierten Modellen war dann Schluss. 1986 stoppte Ford die Produktion der dritten Capri-Generation. Doch die Begeisterung für das Kölner Fastback-Coupé hat seitdem nicht nachgelassen. Der Sportwagen für Jedermann hat sich zum begehrten Klassiker entwickelt, und seine Fans sind ihm bis heute treu geblieben.
Davon konnte man sich am Mittwoch beim Capri-Treffen in den Kölner Ford-Werken überzeugen. Mehr als 100 Capri-Enthusiasten aus Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien, Italien und der Schweiz waren der Einladung von Ford gefolgt und präsentierten anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums der Ford-Ikone ihre automobilen Lieblinge auf der Teststrecke im Entwicklungszentrum in Merkenich.
Sämtliche Baureihen waren vertreten, also auch der Capri schlechthin: der 1970 vorgestellte 2600 RS mit sechs Zylindern, Sportfahrwerk und 150 PS, dessen Tourenwagenvariante in den Folgejahren die Europäische und Deutsche Meisterschaft dominierte.
Was alle Capri-Baureihen gemeinsam haben: Ein kurzes-knackiges Hinterteil und eine langgezogene Motorhaube. Der Spitzname „Deutscher Mustang“ war naheliegend, bezog sich allerdings nicht nur auf die Optik. Der Kölner Sportwagen und das US-Original hatten auch denselben Ursprung: Denn wie schon der Ford Mustang stammte auch der Capri aus der Feder des US-Designers Philip T. Clark.
Und was macht die bis heute andauernde Begeisterung für den deutschen Mustang aus? „Das Gesamtpaket war schon etwas ganz Besonderes“, sagt Jens Knoth, Werkleiter des Ford-Entwicklungszentrums, der die Capri-Fans begrüßte. „Im Capri trifft außergewöhnliches Design auf sportliche Leistung, überzeugende Qualität auf praktische Alltagstauglichkeit und das Ganze zu einem erschwinglichen Preis.“ Das Basismodell kam 1969 für knapp 7.000 DM auf den Markt, der 2600 RS ein Jahr später für immerhin 15.800 DM. Heute werden RS-Modelle auf Gebrauchtwagenplattformen im Internet für mehr als 45.000 Euro angeboten.
Die Capri-Enthusiasten bekamen am Mittwoch einen umfassenden Einblick in die Kölner Ford-Welt, sowohl in die Geschichte als auch in die aktuelle Produktion und Technologie. Auf dem Programm standen unter anderem eine Tour duch die „Classic Cars“-Abteilung, eine Werksbesichtigung durch die Fiesta-Fertigung und ein Führung durch das Klimawindkanal-Zentrum in Merkenich.
Aber das eigentliche Highlight des Capri-Treffens war für die meisten wohl etwas anderes: eine Fahrt über die Teststrecke im geliebten Ford-Capri. „Das war schon ein besonderes Erlebnis, hier bei Ford mit meinem Capri eine Runde auf der Teststrecke zu drehen“, sagt Marc Keiterling vom Capri-Club Deutschland.
Ihm wurde die Capri-Beigeisterung sprichwörtlich in die Wiege gelegt: „Mein Vater hat mich nach meiner Geburt im Capri 1 aus dem Krankenhaus abgeholt.“ Sein erstes eigenes Auto, nachdem er 1987 den Führerschein bestand: natürlich ein Capri. 32 Jahre später fährt er ihn immer noch, zusammen mit zwei weiteren Capri-Modellen, die seine Sammlung komplettieren: Capri 1, Capri 2 und Capri 3: Und warum ist er dem Sportwagen aus Köln sein ganzes Autoleben treu geblieben? „Weil es ein formvollendetes, wunderschönes Auto ist mit einem unmittelbaren und authentischen Fahrgefühl“, schwärmt Keiterling. „Einmal Capri, immer Capri!“
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