So würden zum Beispiel Handyverstöße, Geschwindigkeitsverstöße oder bestimmte Verstöße gegen gefahrgutrechtliche Vorschriften mit Punkten geahndet. Punkte erhielten künftig auch Personen, die Feuerwehrzufahrten zuparken oder Unfallflucht begehen. Hingegen würden andere Verstöße, wie zum Beispiel das unerlaubte Einfahren in die Umweltzone, punktmäßig nicht mehr erfasst. Sie würden zum 01.05.2014 aus dem Registerbestand gelöscht. Eine Auswertung (Stand Januar 2014) des digitalen Bestandes des bisherigen Registers mit Blick auf Ordnungswidrigkeiten habe ergeben, dass nach der Umstellung des Systems rund 386.000 Eintragungen beziehungsweise rund 141.000 Personen ganz aus dem Register entfernt würden.

Jeder Verstoß verjähre für sich. Die Tilgungshemmung entfalle. Ein neuer Eintrag verlängere nun nicht mehr automatisch die Tilgungsfrist der alten Einträge. Diese neue Logik solle das System nachvollziehbarer machen.

Künftig gibt es nicht mehr sieben, sondern nur noch drei Punktekategorien. Nach Ansicht des Bundesverkehrsministeriums reicht dies aus, um das Verkehrssicherheitsrisiko eines wiederholt auffälligen Verkehrsteilnehmers einzuschätzen. Bis zu drei Punkten erfolge eine Erfassung im Register «Vormerkung», bei vier bis fünf Punkten gebe es eine «Ermahnung», der bei sieben bis acht Punkten eine «Verwarnung» folge. Ab acht Punkten werde die Fahrerlaubnis entzogen.

Eingeführt werde ein freiwilliges Fahreignungsseminar für besseres Fahrverhalten. Dieses solle den Teilnehmern helfen, sicherheitsrelevante Fehler in ihrem Verkehrs- und Fahrverhalten zu erkennen und abzubauen. Die Wirksamkeit des Fahreignungsseminars werde fünf Jahre lang erprobt und wissenschaftlich ausgewertet. Danach werde der Gesetzgeber über das weitere Vorgehen neu entscheiden.

Die Frage des Punkteabbaus wird klar geregelt. Bei einem Stand von einem Punkt bis fünf Punkten könne durch freiwilligen Besuch des neuen Fahreignungsseminars ein Punkt abgebaut werden – allerdings nur einmal innerhalb von fünf Jahren. Auf der Stufe «Verwarnung» (sechs bis sieben Punkte) könne kein Punkt mehr abgebaut werden.

Ein Punkteeintrag erfolge erst ab 60 Euro (bisher 40 Euro) durch Anhebung der Verwarnungsgeld- beziehungsweise Eintragungsgrenze. Dadurch solle das Verwarnungsverfahren zur einfachen und zügigen Erledigung geringfügiger Ordnungswidrigkeiten gestärkt werden. Damit weiterhin die verkehrssicherheitsrelevanten Verstöße im Fahreignungsregister erfasst werden könnten, würden einige Bußgeldregelsätze (zum Beispiel für Handyverstöße), die derzeit unterhalb von 60 Euro liegen, angehoben. Zum Teil erfolge daneben auch eine Anhebung von Regelsätzen für einige nicht-verkehrssicherheitsrelevante Verstöße, die nicht mehr mit Punkten bewertet würden (zum Beispiel Fahren in Umweltzonen ohne Plakette).

Zum Stichtag 01.05.2014 werden laut Verkehrsministerium alle Einträge im Fahreignungsregister mit mindestens einem Punkt weitestgehend automatisiert umgestellt.

Künftig soll auch eine Online-Abfrage des eigenen Punktestands möglich sein. Das Kraftfahrtbundesamt digitalisiere gerade die Millionen von Daten. 2016 könne man seinen Punktestand dann online abrufen.