Bei dem ganzen Mediahype um die neuen Ford-Performance Modelle wollen wir ein echtes Highlight des hocheffizienten Motorenbaus nicht vergessen. Den 5.2 Liter V8 des Mustang GT 350/R – Codename: Voodoo.
Die Leute von Stang.tv inspizierten in Detroit ein ausgestelltes Ansichtsmodell der Maschine etwas genauer. Zwar bissen sich die gefragten Ford Ingenieure fast auf die Lippen aber weiterhin wird die Leistung des Aggregats nur mit „über“ 500 PS angegeben. So vorsichtig waren sie damals allerdings auch, was die Werte der 5.0 Coyote Maschine angingen. Heute wissen wir welche Leistungsdaten möglich sind.
Die Motorenbauart hatten wir hier im Blog schon etwas genauer in Augenschein genommen:
https://blackmustangclub.de/?p=3432
Heute werfen wir vor allem einen Blick auf die Bauteile, die hohe Drehzahlen und eine Kompression von 12.5:1 überstehen müssen. Hier fallen vor allem die MAHLE Kolben auf. Aus Aluminium gefertigt, gewichtsoptimiert und mit einer besonders harten Oberflächenlegierung. Ebenso neu sind die von MAHLE entwickelten ultraleichten Kolbenringe, die viel dünner aber ebenso haltbar sind wie die bisher verwendeten Kolbenringe. Die in der Voodoo Maschine verbauten Komponenten in diesem Bereich haben in Pro Stock Renn- und anderen Hochdrehzahlmaschine ihre Standfestigkeit längst bewiesen. Interessant zu wissen, ist die unterschiedliche Kennzeichnung der Kolben für die rechte und linke Zylinderbank der Maschine. Die Motorenbauart scheint hier Unterschiede in den Abmessungen nötig zu machen. Wegen der hohen Drehzahl sind die Ventilfedern ebenfalls ultraleicht ausgeführt. „Sie arbeiten perfekt“, berichtete ein anwesender Ford-Motoreningenieur.
Existenziell wichtig ist die Kühlung und ausreichende Versorgung mit Öl solch einer Hochleistungsmaschine mittels der dafür verbauten Spritzdüsen. Solche Kühlarten in ihrer effektiven Ausführung kennen wir bereits von den Coyote-Maschinen. Im Gegensatz zur Coyote-Maschine wird jedoch eine Kunststoffölwanne verbaut, die augenscheinlich etwas kleiner ist. Um den Inhalt genau zu bestimmen müsste man aber beide Bauteile exakt vergleichen. Da kann das Auge täuschen.
Deutlich größer scheint die Luftzufuhr des Motors zu sein. Kein Wunder bei den Drehzahlen. Die Stang.tv-Männer schätzen den Durchmesser der Drosselklappe auf 90 mm. Das sich die Kurbelwelle deutlich von der Coyote Maschine unterscheidet sollte durch die Bauart schon klar sein. Die TiVCT Bauteile (variable Ventilsteuerung) sieht dem Coyote V8 dagegen sehr ähnlich. Einen genaueren Blick riskierten unsere Schnüffler noch auf den Krümmer der inspizierten Maschine. Die Maschinenbauart macht eine besondere Konstruktion der Krümmer notwendig, wie die Bilder zeigen. Gleich der neueren Maschinen des GT 500 benötig der Motor des GT 350/R 5W-50 Öl. Ein Öl welches für reine Sportmotoren entwickelt wurde und die hohen Drehzahlen klaglos aushält.
Für die Stang.tv-Leute sieht es so aus als würde die Voodoo-Maschine ihre Kraft mittels eines Zweimassenschwungrads und einer Zweischeibenkupplung auf das Getriebe übertragen. In Kombination mit anderen rennsporttauglichen Bauteilen dürfte der Einsatz in den verschiedenen Rennklassen von Ford geplant sein. Gute Nachrichten also auch für die Motorsportfans. Wir alle können es jedenfalls kaum erwarten, das Auto endlich auf den Straßen und Rennstrecken zu erleben und zu testen. It’s a great time to be a Ford fan!
Alle Bilder sind von Stang.tv!
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