Le Mans – 18.-19. Juni 2016 – Kompendium

von Kowalski | am 16 Jun 2016

Le Mans. Am Wochenende startet die 84. Auflage des absoluten Euro-Rennklassikers. Obwohl schon zigmal erwähnt – da werde ich nicht müde – Ford startet nach genau 50 Jahren und dem 1-2-3-Sieg über Ferrari erneut in Frankreich. Ein Sieg muss her. Bitte keine Ausfälle oder 5-9-15 Platzierungen. In einem solchen Fall würde ich zu Fuß zum Kölner Dom und mich dort am Haupteingangstor ausweinen.

Was muss man wissen? Ohne jetzt zur sehr in die Reglementarien des Rennens zu gehen – wer als erster die Ziellinie überfährt hat auch gewonnen – ein paar Informationen:

Unser Augenmerk richtet sich auf den Ford GT. Gestartet wird in der GTE Pro Klasse. Die Zeitungen schreiben allerdings eher von der LMP1 Klasse (Le Mans Prototype 1). Das liegt daran, dass hier Audi und Porsche zusammen mit Toyota ziemlich dominant sind und wir deutschen Motorsportfans vor allem auf den Kampf zwischen Porsche und Audi achten. Sicherlich interessante Rennautos aber von der Serie Lichtjahre entfernt.

Das sieht in der GTE Pro Klasse deutlich anders aus. Die Autos hier sind mindestens seriennah und in der Straßenversion sogar zu kaufen. Neben anderen Herstellern müssen wir vor allem auf Ferrari achten. Ferrari hatte im letzten Jahr gegen die Corvetten den Kampf verloren und richtet nun ein scharfes Auge auf die US-Teams. Das gilt natürlich vor allem für Ford. Der Stachel sitzt einfach noch sehr tief. Porsche und Aston Martin sollten wir aber deswegen besser nicht sofort vom Zettel streichen. Spannung ist garantiert. Kleiner Hinweis noch: Die Fahrer der GTE Pro-Klasse haben das Recht auf der Rennlinie zu fahren. Die schnellere LMP1 Klasse muss sich ihren Weg suchen. Natürlich achten die GTE-Piloten auf die weißen Lichter der LMP1er und lassen Platz wo es geht. Die Scheinwerfer der GTE-Pro sind gelb.

Zur besseren Information der Zuschauer welches Auto nachts vorne liegt, orientiert man an den „Leader lights“. Jedes Auto hat an beiden Seiten drei Leuchten untereinander. Die erste Leuchte oben bedeutet Platz 1., die zweite und dritte Leuchte signalisiert entsprechend die folgenden Platzierungen. Keine Leuchte aktiviert heißt dann, keine Platzierung unter den den ersten drei Autos, der jeweilige Klasse. Jede Klasse hat eigene Farben: LMP1 – Rot, LMP2 – Blau, LMGTE Pro – Grün und LMGTE Am – Gelb.

Die Strecke von Le Mans (ca. 13,5 km) ist vor allem wegen der gefahrenen Geschwindigkeiten eine echte Herausforderung für Mensch und Maschine. Auf insgesamt fünf Geraden werden hohe Geschwindigkeiten erreicht, die vor den Schikanen durch hartes Bremsen abgebaut werden müssen. Motor, Getriebe und Bremsen sind daher besonders hohen Belastungen ausgesetzt. Alle Piloten müssen in dem jeweiligen Stint (Rennabschnitt bis zum Boxenstopp) absolut konzentriert sein. Die Wahl der Reifen ist ebenfalls existenziell. Es wird ziemlich sicher regnen. Wie 1966. Le Mans halt.

Drücken wir Ford die Daumen und wünschen vor allem den Piloten ein unfallfreies Rennen.


Themen: Allgemein

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