Aral verkauft lieber Überraschungseier

von Kowalski | am 10 Feb 2017

In der aktuellen Rhein-Ruhr-Ausgabe der WAZ wurde Wolfgang Langhoff, BP-Europachef zur Elektromobilität interviewt. Für Herrn Langhoff werden sich Elektroautos in absehbarer Zeit nicht durchsetzen. In Sachen der Elektromobilität rechnet der Boss des Markführers Aral nicht mit einer Revolution, eher mit einer Evolution. Für Stromtanken ist jedenfalls auf seinen Tankstellengeländen kein Platz. „Wir verzichten auf E-Ladesäulen “ meint der seit Januar 2017 in Bochum tätige Vorstandschef.

Solche Töne lassen die Arbeitnehmer des Konzerns aufhorchen. Vor einigen Monaten wurde nämlich beschlossen, mehrere Hundert Arbeitsplätze abzubauen. Betroffen sind Gelsenkirchen und Bochum. Dies geschah aus der Tatsache heraus, dass der Treibstoffmarkt insgesamt in Europa rückläufig war und der Mutterkonzern seit 2015 deutlich weniger verdient. Zwar versucht Aral, wie auch seine Mitbewerber, das Shopbusiness mit Allianzen wie z.B. mit REWE massiv zu verstärken aber wo bleibt die Planung mit der E-Mobilität in den nächsten fünf Jahren? Fehlanzeige!

Wir schreiben das Jahr 2017. 2020 bereits wird die E-Mobilität deutlich zugenommen haben. Im letzten Jahr verkauften sich erstmals in Europa aufgrund des besseren Angebotes mehr „Grüne“ Autos als in den USA – Tendenz steigend. Die Hersteller haben teilweise enormes Geld in die Hand genommen um keinesfalls das neue Zeitalter der umweltfreundlichen Mobilität zu verpassen. Neben einer gestiegenen Reichweite (aktuell zwischen 130- und 225 km, später dann um 500 km) werden neue Akkus daheim mit teils kabellosen Übertragungen extrem schnell aufgeladen. Der neue Focus Electric z.B. erneuert 80% Akku in weniger als 30 Minuten – heute schon. Bis zum Jahre 2020 will Ford insgesamt 13 neue E-Mobile auf die Straße bringen. Bei den Mitbewerbern sieht es ähnlich aus. Die Autoindustrie wird in der nächsten Zeit zudem die E-Modelle differenziert zu den Verbrenner-Modellen vermarkten. Auf den E-Modell-Kunden zugeschnittene Laufzeitmodelle, Ladestrommontage für die heimische Garage und individuelle Wartungs- (Akku-Update, Austausch) und Versicherungsmodelle werden für neue Geschäftsfelder sorgen.

E-Autos werden die Freizeit erobern durch SUV’s und Sportautos. Ford will schließlich bis 2020 ein E-SUV auf den Weltmarkt bringen, ebenso wie den Hybrid-Mustang in der Gen7, ein Paukenschlag für die Fans der amerikanischen Sportwagen-Ikone.

Damit wird die E-Mobilität auch attraktiv für uns Autoenthusiasten. Wir verfolgen jedenfalls sehr aufmerksam diese vielversprechenden Entwicklungen. Vor der nächsten Fahrt ins Grüne können wir ja dann auch noch bei Aral vorbei, auf ein paar Überraschungseier.

https://youtu.be/_6JAmDpwico


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