Mustang jetzt mit PP II – Fahrbericht

von Kowalski | am 2 Jun 2018

Für den Mustang 2018 ist ab sofort das langersehnte PP II lieferbar (in den USA). Der angekündigte ganz große Wurf in Richtung Rennperformance. 6.500 Dollar für besser als der Camaro SS 1LE?

 

Wird der Mustang mit diesem Upgrade zum echten Sportwagen? Diverse US-Automagazine konnten das jetzt bereits testen. Gefahren wurde der 2018er mit PP II auf dem Südkurs des Monticello MotorClub, einer 3,6 Meilen Rennstrecke, etwa 90 Minuten Autofahrt von New York entfernt.

 

Angemerkt wird, dass das PP II in der neuen 5.0 Hierarchie noch kein dezidierter Track Warrior ist. Es ist viel aggressiver als ein normaler GT und steht für signifikante Fortschritte gegenüber dem PP 1. Aber es ist immer noch weit entfernt vom einzigartigen Fokus des Shelby GT350 oder GT350R.

 

Die Stufe 2 wurde von den Mustang-Ingenieuren als Semi-Racing-Tool entwickelt. Für den Entwicklungsprozess hatten die Männer Zeit verschiedene Komponenten ausreichend zu testen um ein optimales Ergebnis zu liefern. Die Motorisierung bleibt dabei völlig unangetastet. Der Coyote ist stark genug. Das PP II kommt mit MagneRide und einem Torsen-Hinterachsdifferenzial sowie upgegradeten Bremsen. Optimal in der Ausstattung sind sicherlich auch die montierten Michelin Pilot Sport-Cup 2s 295/35 Vorder- und 305/35 Hinterreifen.

 

Ein normaler GT kommt mit der schon sehr leistungsfähigen Brembo Vier-Kolben-Bemsanlage und 14-Zoll-Rotoren daher. Beide Leistungspakete Level 1 und Level 2 erhalten jetzt Brembo Sechs-Kolben- und 15-Zoll-Rotoren. In Kombination mit dem MagneRide-Fahrwerk fühlen sich die Bremsen sehr giftig, wenn auch gut dosierbar ab. Ideale Voraussetzungen für volles Abbremsen vor einer Links-Rechts-Kombination. Die Testwagenfahrer waren jedenfalls am Ende der Stints immer schwer beeindruckt.

 

“Die aktuellen elektronischen Kalibrierungen lassen den  Mustang wirklich zum Leben erwecken, insbesondere durch die Fähigkeit des MagneRide, Aufschaukeln und Abtauchen zu kontrollieren”, gaben die Tester an. Weiter: “Bei starker Bremsung hilft es, eine flache Position zu halten, so dass der Vorderbau des Autos nicht unkontrollierbar wird.“ Im Pack sind weitere zusätzliche Verstrebungen in den Federbeintürmen und dem vorderen Hilfsrahmen sowie stärkere Stabilisatoren vorne und hinten verbaut. Die Federn sind ebenfalls versteift. Das versprochene Nettoergebnis ist dann auch ein sehr sportlicher Flow.

 

Die aktuellen Mustangs sind fahrtechnisch besser als je zuvor, vor allem seit sie die Einzelradaufhängung erhielten, aber es gab immer noch ein Gefühl der Unsicherheit bei der Befahrung von sehr schnellen und engen Wechselkurven (Anmerkung der Radaktion: das könnte auch damit zusammenhängen, dass der Mustang rein reinrassiger Sportwagen ist – einfach zu schwer und eher ungünstige Gewichtsverteilung). Die Änderungen durch das PP II halten jetzt das gesamte Fahrzeug auch in solchen Situationen zusammen. Dazu tragen auch die geänderten Lenkungseinstellen sowie eine neue sehr ausgeklügelte Aerodynamik bei, ohne die Reifen zu überlasten.

 

“Das PP II gibt uns jetzt den wendigsten GT”, sagt Mustang Chefingenieur Carl Widmann. “Dabei spielen die Reifen eine wichtige Rolle.”

 

Die Reifen sind in der Tat sehr entscheidend wenn es um eine gute Straßenperformance verlangt wird. Hierbei sei allerdings auch angemerkt, dass damit trockene Straßen gemeint sind. Bei Feuchtigkeit und Kälte würde die Reifenwahl wieder eine andere sein. Die US-Redakteure bemerken dann auch Veränderungen im Fahrverhalten als die Strecke noch feucht war und die Außentemperaturen nicht optimal. Die Rechnung geht also auf. Wer abseits von öffentlichen Straßen einen hohen Grad an Performance verlangt, greift zum PP II. Das Fahrverhalten in den verlangten Grenzbereichen rechtfertigt die Ausgabe von 6.500 Dollar sicherlich. Weil alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind, macht es keinen Sinn auf dem Aftermarkt nach Alternativen zu suchen. Ob der Mustang auf der Rennstrecke mit dem PP II besser geht als der Camaro kann jeder für sich entscheiden. Einen Mustang kaufst du dir immer noch nicht in erster Linie mit einem schweren Bleifuß, es bleibt ein Auto für Ästheten.

 


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