Ford peilt beim WEC-Rennen im japanischen Fuji die maximale Punkteausbeute an

von Kowalski | am 9 Okt 2018

Köln/Greatworth – Während andere Rennserien im Oktober ihrem Saisonende entgegensteuern, steht die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC gerade vor der Halbzeit ihrer bis Juni 2019 dauernden „Super-Saison“. Auf dem Fuji Speedway, kaum mehr als 100 Kilometer südwestlich der japanischen Hauptstadt Tokio gelegen, steht am kommenden Wochenende der vierte von acht Läufen um die WM-Titel der WEC auf dem Programm.

Ford belegt in der GTE-Herstellerwertung aktuell Platz zwei und auch die bestplatzierte Fahrerpaarung der Marke – der Berliner Stefan Mücke und Olivier Pla aus Frankreich – liegen in der Fahrertabelle auf dem zweiten Zwischenrang. Die Besatzung des Ford GT mit der Startnummer 66 hat sich für Fuji deshalb eine maximale Punkteausbeute zum Ziel gesetzt, um die Titelchancen zu wahren. Für ihre britischen Teamkollegen Andy Priaulx und Harry Tincknell zählen nach ihrem glücklosen Saisonstart ohnehin nur Siege im Ford GT mit der Startnummer 67 – auch in Fuji.

„Es fühlt sich gut an, nach der endlos langen Pause seit Silverstone endlich wieder Rennen zu fahren“, erklärt George Howard-Chappell, Teamchef der WEC-Mannschaft von Ford Chip Ganassi Racing. „Hoffentlich erleben wir besseres Wetter als im vorigen Jahr, denn 2016 haben wir gezeigt, dass der Fuji Speedway unserem Auto sehr gut liegt. Wir setzen darauf, dass Fahrer und Auto sich genauso stark präsentieren wie in Silverstone. Japan ist ein tolles Land für Motorsport, die Menschen sind sehr freundlich und enthusiastisch. Und Fuji ist wegen seiner langen stolzen Rennhistorie ohnehin ein ganz besonderer Ort.“

Beim WEC-Lauf in Fuji 2016 starteten Mücke und Pla erstmals mit dem Ford GT von der Pole Position und unterstrichen ihre ausgezeichnete Pace auf der japanischen WM-Strecke. Im Jahr darauf konnten sie den Beweis nicht erneut antreten, denn das Rennen wurde wegen extrem schlechter Sicht im starken Regen nach vier Stunden abgebrochen. Mücke wurde darüber hinaus durch einen defekten Scheibenwischer eingebremst, der ihm praktisch jede Sicht durch die Frontscheibe nahm.

„Das war ziemlich interessant“, erinnert sich der Berliner. „Ich musste aus dem Seitenfenster schauen, um zu erkennen, wo ich bin und um meine Bremspunkte einzuschätzen. Das klappte vor einigen Kurven ganz gut, aber auf der Zielgeraden so gut wie gar nicht. Hoffentlich müssen wir das nicht wiederholen. Am Ende holten wir noch Rang vier heraus, doch dieses Jahr wollen wir unbedingt aufs Podium. Nur so sammeln wir genug Punkte für den Titelkampf.“

Tatsächlich herrschte voriges Jahr so schlechtes Wetter, dass der berühmte Mount Fuji – sonst stets majestätisch über der Rennstrecke thronend – am Rennwochenende nur selten zu sehen war. Schon nach einer Stunde wurde das Rennen damals wegen Nebels unterbrochen. Die Fortsetzung des auf sechs Stunden angesetzten Laufs war gekennzeichnet von zahlreichen Safety Car-Phasen und Gelbzonen. Unter diesen Umständen die optimale Strategie zu finden, erwies sich als Glücksspiel.

Nicht einmal dieses Rennglück hatten Priaulx und Tincknell 2017 im Ford GT mit der Startnummer 67. Die Sieger des japanischen WEC-Laufs von 2016 mussten sich nach Kollision und Stop-and-Go-Strafe mit Rang acht zufriedengeben. Ihr zweiter Platz beim zurückliegenden Rennen in Silverstone stimmt die Briten jetzt zuversichtlich, auch in Japan um die Podestplätze kämpfen zu können.

„Der Lauf in Fuji voriges Jahr erwies sich als Tiefpunkt unserer Saison – und das, nachdem wir 2016 dort gewonnen hatten“, erinnert sich Andy Priaulx. „In diesem Jahr haben wir in der Gesamtwertung nichts zu verlieren und sind deshalb voll auf den Rennsieg fokussiert! Wir reisen mit dem Rückenwind von Platz zwei in Silverstone an und möchten den Schwung mitnehmen, um den Abstand in der Gesamtwertung zu verringern. Im Normalfall kommt unser Auto in Fuji sehr gut zurecht. Mal sehen, was geht.“

Die 6 Stunden von Fuji starten am Sonntag, den 14. Oktober, um 4:00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Das Rennen wird in Deutschland von den TV-Sendern Sport 1 (6:00 – 8:00 sowie ab 9:00 Uhr) und Eurosport 1 (ab 8:30 Uhr) live übertragen, hinzu kommt ab 4:00 Uhr der kostenpflichtige Live-Stream auf www.fiawec.com


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