Unsere Elsass-Tour war vor allem vielschichtig. Mustang, Bergstrecken, Elsassdörfer, ein spezielles Stück Frankreich, gutes Essen aber eben auch ein Statement für das Unvergessliche.
Autotouren durch interessante und schöne Landschaften bin ich schon häufiger gefahren. Meine erste Elsass-Tour mit den „Natural Born Ponies“ hatte mehr zu bieten. Purer Auto-Enthusiasmus stand ganz vorne, Männerfreundschaften, Raum zur Reflexion über Erlebtes aber ebenso. Nicht zufällig wählten wir mit dem Elsass eine durch die Geschichte geprägte Region. Im Bewusstsein, gerade im Hinblick auf unsere heutige Zeit, das Elsass nicht nur durch die Windschutzscheibe betrachten zu wollen, entschieden wir uns zum Besuch der Gedenkstätte des Struthofes.
Die Gedenkstätte „Struthof“, welche im „Dritten Reich“ offiziell von den Nazis KZ-Natzweiler genannt wurde, befindet sich im Elsass, ca. 8 Kilometer vom Bahnhof Rothau entfernt. In der bis heute kaum berührten Natur der Vogesen, liegt dieser Ort menschenverachtender Verbrechen inmitten eines ausgedehnten Waldgebietes.
Im September 1940 wird die Anlage des KZ geplant und am 21. Mai 1941 fertiggestellt. Das Lager sollte eine Kapazität für 1500 Häftlinge erreichen und war zu Anfang von etwa 150 deutschen Strafgefangenen („grüne Dreiecke“) belegt. 1944 wurden dort bereits 2000 Menschen, gedemütigt, gefoltert und getötet, im September des Jahres, durch das Heranrücken der Alliierten von Dachau aus verlegt, dann bereits schon auf 7000 Insassen angewachsen.
Das KZ Natzweiler-Struthof war kein Vernichtungslager im engeren Sinne, sondern diente als Straf- und Arbeitslager. Im Zuge der geschichtlichen Aufarbeitung konnte nachgewiesen werden, dass dort medizinischen Versuche (Fleck- und Gelbfieber durch Prof. Haagen, Gasversuche usw.) stattfanden. Die genaue Anzahl der hier Umgekommenen ist nicht zu ermitteln, dürfte aber mit Sicherheit mehrere tausend Personen betragen haben.
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