In den Medien tauchten in letzter Zeit gehäuft Unfallbilder mit Mustang 2015er Beteiligung auf. Eine ganze Anzahl von Auto-Enthusiasten diskutierte daraufhin kontrovers die Gründe für diese Häufigkeit. Einige Diskussionsteilnehmer suchen die Gründe im Fahrwerk des Mustang, dem sie ein Niveau auf Höhe der deutschen Premiumhersteller nicht zutrauen.

Der Mustang wird hier in Deutschland mit dem Performance Package angeboten. Performance Package heißt: Modifizierte Fahrwerksabstimmung inklusive angepasster Fahrwerkslager, eine verbesserte Kühlleistung, eine zusätzliche Strebe zwischen oberer Radaufhängung und Motorraum-Stirnwand, verstärkten Stabilisatoren hinten sowie einer spezielle Abstimmung der Fahrer-Assistenz-Systeme sowie der elektrischen EPAS-Servolenkung, für noch bessere Handling- und Fahreigenschaften. Zusätzlich verfügt die GT-Version (V8-421 PS) vorne über eine 3-Kolben Brembo-Bremsanlage.

In der Fahrpraxis macht diese Zusammenstellung genau das was sie soll. Sportlich straff und sicher auf der öffentlichen Straße sein, ohne faulen Kompromiss im Hinblick auf den Komfort. Die Möglichkeit unter verschiedenen Fahrmodi per Tastendruck zu wählen verändert darüber hinaus das Ansprechverhalten der Gasannahme, Lenkradeinstellung und den Sound der Abgasanlage. Meine eigenen Erfahrungen resultieren in der Hauptsache aus dem „Standard“ Modus. Damit vermittelt das Fahrzeug jederzeit ein souveränes und sicheres Gefühl, wie ich es von einem sportlichen Coupé erwarte. Unerheblich ob Stadtverkehr, Hochschwarzwaldstraße oder Autobahn, der Mustang lag beherrschbar und komfortabel auf der Straße. Es mag sein, dass der voll beladene Kofferraum die leicht ungünstige Gewichtsverteilung des Mustangs mit 52/48 verbesserte. Es entstand jedoch nie der Eindruck von Kopflastigkeit. Im Vergleich zu dem Fahrwerk eines Audi A5 Cabrio, mit dem ich ausreichende Erfahrungen sammeln konnte, fühlt sich der Mustang etwas straffer an. Insgesamt halte ich daher das neue Mustang-Fahrwerk für sehr ausgewogen mit Tendenz zur Sportlichkeit. Unterstreichen kann man sportliche Ambitionen noch mit dem Sport-Fahr-Modus. Allerdings halte ich die Verwendung im öffentlichen Straßenverkehr für sehr gefährlich, weil sinnvolle Fahrer-Assistenz-Systeme deaktiviert werden. Hier sollten zuerst ausreichend Erfahrungen auf abgesperrte Gelände von Fahrsicherheitsexperten gesammelt werden.