Kontaktsportler – Test des neuen Focus ST

von Kowalski | am 20 Aug 2019

 

Ford befeuert den neuen ST jetzt mit dem Mustang-2.3-Liter EcoBoost, inklusive Anti-Lag aus dem Ford GT.

 

Das eher beschauliche Engelskirchen bot in seinem Umland genau das passende Terrain für den neuen Ford Focus ST. 280 PS, 6-Gang Sportgetriebe, interaktives Fahrwerk und 420 Nm (1.508 kg Leergewicht). Existenzielle Zutaten für einen sehr schnellen Run über kurvige Landstraßen. Angst? Nö, einfach fahren.

 

Vorher steht allerdings die Auswahl des Testfahrzeugs. Die Nummer 13 sollte es sein. Empfange werde ich von einem sehr sportlichen Interieur. Zu empfehlen sind die optionalen Recaro Sportsitze. Top-Passform und extremer Seitenhalt, beheizt. Wer die Zusatzinstrumente auf dem Dashboard vermisst, findet sie im Digitalpanel – Ladedruck, Öldruck und Öltemperatur. Sehr gut ablesbar weil ausreichend groß und glasklar. Das Lenkrad liegt satt und griffig in den Händen, die Sitzposition sportlich tief. Alle notwenigen Informationsdaten liegen in meinem Blickfeld.

 

Start. Zuerst bewege ich mich durch kleinere Ortschaften. Kein Bock auf Blitzer, wage ich nicht ansatzweise die Power zu entfesseln. Hier zeigt sich allerdings dann auch sofort die Alltagstauglichkeit des Focus ST. Unauffällig, präzise zu schalten, handlich, Start-Stop-Automatik. Nach dem letzten Ortsausgangschild schiebe ich kurz den 2ten Gang ein und lasse den Fuß auf Vollgas. Wow! Der ohne Verzögerung reagierende Motor verlangt blitzschnell nach dem dritten Gang, zieht dabei leicht an den Vorderrädern und liefert einen irren Sound als Rückmeldung der Maschine den 4ten Gang nun folgen lassen zu müssen. Die Beschleunigung will nicht abreißen. Es wird jedoch kurvig also rein in den Anker. Noch einmal Wow! Die Bremsen packen zu und bremsen das Auto auf einen gesunden Speed für die erste Rechts-Links-Kombination. Die Lenkung ist dabei reaktionsschnell und präzise. Die Performance Ingenieure haben, wie schon im Fiesta ST, einen ganz phantastischen Job hingelegt. Du verlangst automatisch nach der nächsten und übernächsten Kurve. Jederzeit gibt mir der ST dabei eine klare Rückmeldung.

 

Das gilt auch auf der Autobahn. Saubere Beschleunigung aus dem Keller und ein absolut sicheres Fahrwerk. Engere Kurven mit Bodenwellen lassen meinen Puls entspannt bleiben. Wo andere bereits mit dem Hintern wackeln, bleibt der ST cool, er verringert in solchen Situationen eher noch den Abstand zum Vordermann. Nach meiner Sternenjagd wieder Alltag und zum Abschied drei Runden durch den Kreisverkehr. Praktisch: das Handy meines Beifahrers flog dabei nicht auf den Boden, sondern sauber abgelegt in das Staufach seiner Tür.

 

Du musst kein Profitestwagenfahrer sein um den neuen ST sehr schnell über die Landstraßen zu lenken. Eine gute Portion Selbsteinschätzung und die Grundregeln der Physik, den Rest liefert ein hervorragend auf Spaß abgestimmtes interaktives Fahrwerkssystem mit elektronischer Dämpferreglung (CCD), ein exaktes, schaltwegeverkürztes 6-Gang Sportgetriebe (7-Gang Automat im Benziner optional) und ein in jeder Lage effizient beatmeter 2.3-Liter EcoBoost. Dabei mag es sein, dass Profis auf der letzten Rille aus einem Honda Civic Type R bessere Rundenzeiten quetschen, mehr Spaß macht der Focus und wenn es sein muss auch jeden Tag entspannt auf dem Weg ins Büro.

 


Themen: Allgemein

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