Nur zwei Mustang Mach-E befinden sich augenblicklich in Europa. Einer davon, in der First Edition, wurde im Ford Store Hagemeier in Halle/Westfalen vorgestellt.
Grund genug für mich, die knapp 200 Kilometer Anreise anzutreten, um das neue Pony in Augenschein nehmen zu können.
Räumlich großzügig präsentiert, macht der Mach-E selbst auf mich als ausgemachten Coupé Liebhaber einen sportlich-gestreckten Eindruck. Das Auto wirkt auch für ein modernes SUV dynamisch, keinesfalls hochbeinig. Dabei bedient sich Ford eines kleinen Tricks. Die obere Dachlinie ist in schwarz, vom übrigen Aufbau, optisch abgesetzt. Für das Auge des Betrachters wirkt der Stromer dadurch niedriger. Wie schon bekannt, fällt der Viertürer kaum als solcher auf, da die üblichen Türgriffe fehlen. Geöffnet wird per Knopfdruck. Dabei hoffen wir natürlich auf einen zuverlässigen Schließmechanismus. In der Präsentation hatte die hintere Tür auf der Fahrerseite bereits Probleme.
Ein- und Ausstieg sind für normal gewachsene Personen als bequem zu bezeichnen. Die Sitzposition verlangt selbst für größere Passagiere keine zu stark nach oben gewinkelten Knie. Durch die im Fahrzeugboden verbauten Batterien liegt dieser ein paar Zentimeter höher als bei vergleichbaren Verbrennern. Das fällt aber kaum auf, da über eine höhere Sitzbank eine zu starke Winkelung der Insassenknie vermieden wird. Im Mustang Mach-E funktioniert das, ohne dabei die Kopffreiheit zu sehr einzuschränken. US-typisch sind mir persönlich die Sitze zu weich und bieten lange nicht den Seitenhalt der aktuellen Mustang-Bestuhlung. Insgesamt sind die Platzverhältnisse absolut ausreichend.
Der Innenraum wirkt auf mich sehr aufgeräumt, wobei ein wenig Feinschliff für die spätere Serie sicherlich nicht schaden könnte. Die Verarbeitungsqualität liegt bisher etwas unter dem Niveau des aktuellen Ford Focus.
Lautsprecher von Bang & Olufsen sind überall im Auto verteilt. Den Passagieren wird damit ein ganz hervorragender Sound geboten. Auf dem Dashboard allerdings halte ich die Verkleidung der Lautsprecher mit einer Textiloberfläche für sehr anfällig im Hinblick auf Verschmutzungen aller Art. Hier müsste Ford mE einem weniger schmutzanfälligen Cover den Vorzug geben. Für mich persönlich ist das Dashboard zu minimalistisch und erinnert sehr an das Design in den Tesla-Modellen. Alles konzentriert sich auf das Mamutpad, welches zwar leicht zu bedienen ist, mir aber schon zu viel an Informationen bietet. Ich empfinde allerdings bereits ein automatisches Getriebe im Mustang als suspekt, wobei meine Empfindung bitte nicht überbewertet werden sollte.
Ich hatte auf der Präsentation Gelegenheit mit einem Teslafahrer, der sich den Mustang Mach-E sehr genau ansah, zu diskutieren. Die bisher veröffentlichten Verbrauchswerte, Leistung und Verarbeitung liegen klar auf dem Niveau des US-Platzhirschen, allerdings für einen deutlich geringeren Verkaufspreis. Woran ich selbst überhaupt nicht gedacht hatte – wir fanden nicht auf Anhieb die Nottrennung des Akkus vom Bordnetz (Feuerwehr und Rettungsdienst verlangen die Trennung) außerdem befindet sich der Ladeanschluss auf der Fahrerseite. Sinnvoller wäre die Anbringung auf der Beifahrerseite.
Die Anzahl der Ladestationen in der Bundesrepublik haben sich in 2019 schon glatt verdoppelt. Futter findet das Pony also bereits heute. Kontakt bitte.
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