Rallye 2019 – schwere Zeiten für M-Sport

von Kowalski | am 28 Jan 2019

Der Rallyesport in 2019. Es war zu erwarten, dass M-Sport in eine harte Saison starten würde. Der Weltmeister von 2017 wird zwar von Ford unterstützt aber offensichtlich fehlen fürstliche Gehälter für Fahrer wie Ogier, der im letzten Jahr schon während des Wettbewerbs Kontakt zu den Mitbewerbern aufgenommen hatte, um Ford bezüglich seiner Zuwendungen unter Druck zu setzen. Ogiers Rechnung ging auch ohne Ford auf und M-Sport musste lange überlegen überhaupt in der WRC zu starten. Immerhin konnte der Rennstall von Malcolm Wilson in der neuen WRC 2-Pro-Klasse seine Qualität beweisen.

Was bleibt über die Monte zu schreiben? Siehe letzter Satz dieses Artikels von Ford 😉

 

 

KÖLN, 27. Januar 2019 – Gus Greensmith und Beifahrer Elliott Edmondson haben bei der Rallye Monte Carlo mit ihrem M-Sport Ford Fiesta R5 die hart umkämpfte RC2-Klasse sowie die erstmals ausgeschriebene WRC 2-Pro-Kategorie gewonnen. Die beiden Briten fuhren mit ihrem rund 280 PS starken Turbo-Allradler, der auf dem in Köln produzierten Kleinwagen basiert, dank einer fehlerfreien Vorstellung bis auf den siebten Platz der Gesamtwertung vor.

Die drei World Rally Cars, die Vorjahressieger M-Sport Ford an den Start geschickt hat, erlebten jeweils ein schwieriges Wochenende. Teemu Suninen/Marko Salminen (SF/SF) erreichten das Ziel in Monaco nach einem Fahrfehler auf der ersten Wertungsprüfung (WP) noch auf Gesamtrang elf. Pontus Tidemand/Ola Floene (S/N) handelten sich auf der ersten Etappe beim „Cutten“ in einer Innenkurve einen gebrochenen Fahrwerkslenker ein und mussten die letzten beiden WP des Freitags auslassen. Sie wurden als 20. gewertet.

Beide Youngster ließen ihr Talent und das Potenzial des Ford Fiesta WRC aber immer wieder mit schnellen Zeiten aufblitzen. Suninen zum Beispiel beendete die WP 7 als Viertschnellster und beendete die abschließende „Power Stage“ auf Rang fünf noch vor Sébastien Loeb und Jari-Matti Latvala, die sich einen intensiven Kampf um die vierte Position lieferten. Er wurde dafür mit einem Extra-WM-Punkt belohnt.

Elfyn Evans/Scott Martin gingen als Sechstplatzierte in den Samstag, wurden aber direkt auf der ersten Prüfung von einem beschädigten Hinterreifen eingebremst. Auf der WP 10 erwischte die Briten dann das vorzeitigte Aus, als sie in einer schnellen Linkskurve von der Fahrbahn abkamen und ihren schwer beschädigten Turbo-Allradler abstellen mussten.

„Wir wussten dass der erste WRC 2-Klassensieg von Gus Greensmith nicht mehr lange auf sich warten lassen würde – aber dass ihm dies bei einem so anspruchsvollen WM-Lauf wie der ,Monte‘ gelingt, unterstreicht seine steile Entwicklungskurve“, freut sich M-Sport-Teamchef Richard Millener. „Dieser Erfolg zeigt auch, dass der Fiesta R5 – unser erfolgreichstes Rallye-Auto überhaupt – auch in seinem sechsten Jahr weiterhin für Siege gut ist. Gus wird nun sicherlich noch öfter die WRC 2 gewinnen wollen. Speziell mit dem neuen R5-Modell, das im Sommer debütieren wird, sollte ihm dies gelingen können.“

„Was unsere World Rally Cars betrifft: Das war nicht die Rallye Monte Carlo, die wir uns gewünscht hatten“, erläutert Millener. „Aber wir sehen die positiven Aspekte und kommen in Schweden stärker zurück. Wir haben bewiesen, dass der Ford Fiesta WRC konkurrenzfähig ist und für uns ein besseres Resultat in Reichweite gelegen hätte – alle drei Fahrer konnten ihr Potenzial mit schnellen Zeiten aufzeigen. Elfyn Evans lag auf Kurs zu einem starken Ergebnis, Teemu Suninen und Pontus Tidemand haben gute Fortschritte gemacht und viel Erfahrung gesammelt, die bei einem so schwierigen WM-Lauf wie der Rallye Monte Carlo unverzichtbar ist.“

Gus Greensmith / Elliott Edmondson (Ford Fiesta R5, Startnummer 21); Platz: 7; WM-Rang: 7

„Das ist ganz sicher der beste Tag meines bisherigen Lebens!“, jubelt der 22-Jährige aus Manchester. „Wir haben hart dafür gearbeitet, es bis hierher zu schaffen – jetzt fühlt es sich einfach super an und ich muss so vielen Menschen dafür danken! Die Rallye lief für uns von Anfang bis Ende nahezu perfekt. Wir haben genau das gemacht, was nötig war, um zu gewinnen – dazu gehörte auch, uns manchmal zurückzuhalten.“

Teemu Suninen / Marko Salminen (Ford Fiesta WRC, Startnummer 3); Platz: 11; WM-Rang: 10

„Ein Jammer, dass wir gleich auf der ersten Prüfung in einen Graben gerutscht sind – der Rest der Rallye lief für uns richtig gut“, ärgert sich der 24-Jährige. „Speziell auf den verschneiten Passagen waren wir recht zügig unterwegs. Wir haben wieder sehr viel gelernt, und mit zunehmender Erfahrung konnten wir immer schneller fahren. Entsprechend zufrieden bin ich mit dem WM-Punkt, den wir auf der ,Power Stage‘ gegen Loeb und Latvala erobert haben, die um Rang vier kämpften.“

Pontus Tidemand / Ola Floene (Ford Fiesta WRC, Startnummer 7); Platz 20; WM-Rang: 20

„Der Fiesta WRC lässt sich fantastisch fahren, ich hatte eine Menge Spaß an diesem Wochenende und konnte eine Menge lernen“, unterstreicht der 28-Jährige.

„Jetzt werden wir in Ruhe analysieren, warum wir in manchen Passagen richtig schnell waren und in anderen wiederum nicht so sehr. Sobald es glatt wurde, haben wir einige sehr konkurrenzfähige Zwischenzeiten gesetzt. Auf trockenem Asphalt konnten wir den Speed der anderen noch nicht mitgehen, da fehlt mir offensichtlich noch etwas Übung, um das Potenzial des Autos voll auszuschöpfen. Aber die vielen Prüfungskilometer der Rallye Monte Carlo haben uns schon sehr geholfen – wir sehen es als gelungenen Test vor meinem Heimspiel bei der Rallye Schweden. Dort wollen wir unsere aufstrebende Formkurve unter Beweis stellen.“

Elfyn Evans / Scott Martin (Ford Fiesta WRC, Startnummer 33): Ausfall

„Die erste Prüfung am Samstag lief sehr gut, doch dann haben wir uns unglücklicherweise einen Reifenschaden eingefangen – auf einer Linie, die alle anderen auch gewählt haben. Wir sind damit weiter gefahren bis ins Ziel, ohne auf der Strecke zu wechseln. Das war vermutlich auch die beste Entscheidung,“ betont Evans. „Auf der WP 10 sind wir in einer schnellen Linkskurve, die in den vergangenen Jahren immer problemlos mit Vollgas ging, vermutlich auf dem sogenannten schwarzen Eis ausgerutscht. Unser Plan für den Saisonstart sah anders aus. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Rallye Schweden.“


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