Fiesta WRC mit Glück auf P4

von Kowalski | am 13 Mai 2019

 

Der folgende Bericht von Ford ist schon sehr wohlwollend formuliert. Der WRC-Fiesta hat sicherlich Potenzial sehr weit vorne mitzufahren, einzig den Piloten fehlt es in den entscheidenen Situation an Erfahrung und Selbstvertrauen. Der Rallyesport ist einer der härtesten Wettbewerbe im Motorsport  für Team, Fahrer und Auto. Entscheidend sind die Fahrer. Hier zeigt sich Talent und Durchhaltevermögen. Tänak auf Toyota zeigt im Augenblick sehr eindrucksvoll wie Rallyeperformance aussehen kann. Davon ist Ogier – lange sicherlich einer der besten Fahrer weltweit – recht weit entfernt. Seine Leistung hat bereits im letzten Jahr bei M-Sport nicht mehr auf 100% gestanden und gefällt mir persönlich zur Zeit absolut nicht. M-Sport hat an diesem Wochenende mit einem vierten und fünften (Evans, Suninen) Platz besser abgeschnitten als erwartet. Das lag aber auch an Neuvilles Überschlag und anschließendem Ausfall. Der Rückstand zum Sieger macht das schon sehr deutlich:

Ergebnis Rallye Chile
1. Tänak / Järveoja Toyota Yaris WRC 3:15:53.8
2. Ogier / Ingrassia Citroën C3 WRC +0:23.1
3. Loeb / Elena Hyundai i20 WRC +0:30.2
4. Evans / Martin Ford Fiesta WRC +1:36.7
5. Suninen / Salminen Ford Fiesta WRC +3:15.6
6. Lappi / Ferm Citroën C3 WRC +3:45.4
7. Mikkelsen / Jæger Hyundai i20 WRC +4:39.0
8. Meeke / Marshall Toyota Yaris WRC +7:33.4
9. Rovanperä / Halttunen Škoda Fabia R5 +7:52.5
10. Östberg / Eriksen Citroën C3 R5 +8:16.1
LINK: Alle Ergebnisse
WM-Stand
Fahrer Hersteller
1. Sebastien Ogier 122 1. Hyundai 178
2. Ott Tänak 112 2. Toyota 149
3. Thierry Neuville 110 3. Citroen 143
4. Kris Meeke 59 4. M-Sport 100 

 

  • Die rund 380 PS starken Turbo-Allradler haben den zweiten südamerikanischen Lauf zur Rallye-WM innerhalb von 14 Tagen ohne Probleme absolviert
  • Elfyn Evans/Scott Martin glänzten auf den 16 Wertungsprüfungen immer wieder mit Top-3-Zeiten und erreichten das Ziel auf Rang vier
  • Teemu Suninen/Marko Salminen zeigten eine starke Entwicklungskurve und verteidigten ihre fünfte Position am Schlusstag mit vollem Einsatz

KÖLN, 13. Mai 2019 – Das WM-Debüt der Rallye Chile endete für M-Sport Ford mit einem respektablen Ergebnis: Elfyn Evans/Scott Martin fuhren mit ihrem Fiesta WRC auf Platz vier, Teemu Suninen/Marko Salminen erreichten das Ziel nach 16 Wertungsprüfungen (WP) über eine Distanz von 304,8 Kilometern auf Rang fünf.

Dabei hätte speziell Evans im Land der Anden das Zeug gehabt, erneut um ein Treppchen auf dem Siegerpodest zu kämpfen. Der Waliser setzte mit seinem rund 380 PS starken Turbo-Allradler, der auf dem in Köln-Niehl produzierten Fiesta basiert, immer wieder Top-3-Zeiten und verfehlte den Prüfungssieg auf der 16,59 Kilometer langen WP 12 nur hauchdünn um 0,7 Sekunden.

Im Verlauf des Wettbewerbs, der die WM-Teilnehmer erstmals seit der Rallye Bulgarien im Jahr 2010 wieder vor eine komplett neue Herausforderung stellte, fehlte ihm jedoch gerade in den besonders schnellen Schotterpassagen das Vertrauen in den eigenen Aufschrieb. Dennoch lieferte der 30-jährige Brite eine fehlerfreie Vorstellung ab und wurde dafür mit einer guten Ausbeute von zwölf Punkten belohnt, mit denen er seinen fünften Rang in der WM-Tabelle absichern konnte.

Teemu Suninen benötigte etwas Anlauf, bis er sich mit den kniffligen Bedingungen der mitunter überaus rasanten Prüfungen angefreundet hatte, kam dann aber immer besser in Fahrt – so gut, dass der 25 Jahre junge Finne die Oberhand gegen den ungleich erfahreneren Andreas Mikkelsen errang und in einem spannenden Schlussspurt auch Esapekka Lappi auf Distanz hielt.

Zu Beginn des Finaltags trennten beide gerade mal zehn Sekunden. Mit Top-5-Ergebnissen auf drei der vier letzten Wertungsprüfungen setzte sich Suninen schließlich gegen seinen Landsmann durch.

„Mit beiden Fiesta WRC den Sprung unter die besten Fünf geschafft zu haben, ist für uns definitiv ein gutes Resultat“, erläutert M-Sport-Teamchef Richard Millener. „Und doch habe ich das Gefühl, dass für uns noch mehr in Reichweite gelegen hätte. Unsere Fahrer lieferten beide einen tadellosen Job ab und ließen immer wieder mit starken Prüfungszeiten aufhorchen, doch für einen Platz auf dem Podium fehlte uns etwas die Konstanz. Dennoch freuen wir uns über die WM-Punkte. Elfyn Evans hat in der Fahrerwertung nun zum viertplatzierten Kris Meeke aufgeschlossen. Teemu Suninen wurde im Verlauf der Rallye immer besser und hat sich am Schlusstag mit starken Zeiten gegen Esapekka Lappi durchgesetzt. Ich möchte aber nicht vergessen, die tolle Show zu erwähnen, die uns Chile an diesem Wochenende geboten hat: Die Atmosphäre beim offiziellen Start war außergewöhnlich – wir haben die Begeisterung unserer Gastgeber für den Rallye-Sport mit Freude zur Kenntnis genommen.“

Elfyn Evans / Scott Martin (Ford Fiesta WRC, Startnummer 33); Platz: 4; WM-Rang: 5

„Das war eine schwierige Rallye, wir mussten immer wieder ganz schön kämpfen – alles in allem ist es für uns aber gut gelaufen“, betont Evans. „Wir konnten uns aus allen Schwierigkeiten heraushalten und fanden speziell am Samstag einen ordentlichen Speed. Dennoch wollte sich nie das 100-prozentige Vertrauen in die Bedingungen einstellen, und das waren genau die Margen, die uns am Ende zum Sprung aufs Podest gefehlt haben. Am Sonntag ging es für uns nur noch darum, den Fiesta WRC sicher ins Ziel zu bringen, denn sowohl nach vorne als auch nach hinten hatten wir jede Menge Luft. Mit Platz vier können wir im großen Ganzen zufrieden sein.“

Teemu Suninen / Marko Salminen (Ford Fiesta WRC, Startnummer 3); Platz: 5; WM-Rang: 10

„Die Rallye Chile hat uns vor einige Herausforderungen gestellt, aber wir konnten uns kontinuierlich steigern“, erläutert der 25-Jährige. „Am Anfang fanden wir keinen guten Rhythmus und nicht das nötige Vertrauen, um wirklich bis ans Limit zu gehen. Doch dies wurde im Verlauf des Wochenendes immer besser, am Ende waren wir ganz gut unterwegs, das zeigen auch die Zeiten. Rang fünf ist nach einer so schwierigen Aufgabe in Ordnung.“

 

 


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